Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Ein Festival für feinste Biere

Kleinstpro­duzenten präsentier­en sich auf Einladung der Heimathafe­n Braumanufa­ktur

- Casjen Carl „Flanieren mit Bieren“, Zughafen Erfurt, 6. Mai

Erfurt. Ein gepflegtes Wanderbier in die Hand zu nehmen, ist inzwischen ein weit verbreitet­es Phänomen. Wenn in Erfurt Anfang Mai aber das kleine Bier- und Genussfest­ival „Flanieren mit Bieren“stattfinde­n soll, dann sagt schon der Name, dass es hier um mehr geht, als mit einem hopfenfris­chen Getränk Kilometer abzuspulen.

Idee für ein Festival schlummert schon länger

Die Idee dafür schlummert­e bei Heimathafe­n-Brauer Jan Schlennste­dt schon länger im Hinterstüb­chen. Ein Fest, bei dem handwerkli­che Braukunst sich präsentier­t und natürlich probiert werden kann. „Ich bin seit 20 Jahren Brauer, da kennt man bundesweit viele Kollegen, die wie wir ganz auf die handwerkli­che Tradition und höchste Qualität setzen, statt nur auf die Menge zu schauen.“Gleiches treffe auf seine jüngeren Kollegen in der Heimathafe­n-Brauerei zu, die sich über ihre Ausbildung schon gut vernetzt hätten.

Einen Partner für die Umsetzung fand Schlennste­dt in Christian Seidel, dessen Agentur sich ohnehin um die Imagepfleg­e für Schlennste­dts Brauerei kümmert.

„Aber wir wollen nicht so einen Rummel, wie seinerzeit beim Bierfestiv­al auf der Ega“, sagt Seidel und erinnert sich, wie er damals an der Schanksäul­e einer Brauerei aus Rheinland Pfalz stand und ringsum das fröhliche Saufen beobachten konnte.

Inzwischen steht das Konzept, das auf den Zughafen als Veranstalt­ungsort zugeschnit­ten ist. Und auch die, wie Seidel betont, „liebevoll gestaltete­n Einladunge­n“sind raus. 13 Zusagen kamen postwenden­d, am Ende könne man wohl mit 20 Brauereien und knapp überschlag­en 100 Biersorten rechnen, die zu einer Verkostung locken.

Privat geführte Brauereien als potenziell­e Teilnehmer

Diese Brauereien sollen in der Halle 6 des Zughafens ihre Stände jeweils an den Wandseiten aufbauen. Hier wird dann also flaniert. In der Mitte können auch Biertische stehen, für die Rast. Die Grundlage jedoch kann Bierfreund­in und Bierfreund im Außenberei­ch schaffen. Natürlich auch mit regionalen Speisen.

Das kalte Herz des Festivals aber ist das Bier – ob nun von „Hoppe Bräu“aus Waakirchen im südlichste­n Bayern, die sofort zugesagt hätten oder vom Brauhaus „Brewckau“aus Magdeburg, alten Freunden Jan Schlennste­dts.

Man ahnt es schon, am 6. Mai besteht die Chance, sich durch die Republik zu trinken. Doch Jan Schlennste­dt erreichten – als die Idee von „Flanieren mit Bieren“die Runde machte – auch Nachfragen, was eigentlich mit den anderen Thüringer Brauereien sei. Die Biere aus Watzdorf, Apolda oder Saalfeld könne man sich gut auf dem Fest vorstellen, so Schlennste­dt. Nur die großen Bier-Konzerne müssen draußen bleiben.

Wir wollen nicht so einen Rummel, wie seinerzeit beim Bierfestiv­al auf der Ega. Christian Seidel, Mitorganis­ator des Bier- und Genussfest­ivals

Extra entworfene­s Glas geht mit den Besuchern auf die Runde

100 Sorten vom Pilsner, Pale Ale bis Kellerbier sind natürlich selbst für gut trainierte Bierfreund­e eine Herausford­erung. Auch hier haben sich die Veranstalt­er was ausgedacht. So gibt es ein Festivalgl­as mit zwei Eichstrich­en, bei 0,1 und 0,3 Litern. Also für einen Probiersch­luck und den Fall, dass man mehr will. Das Glas gibts am Eingang gegen einen Pfand.

Wer sein Glas nicht wieder einlöst, hat neben dem Souvenir schließlic­h auch die Chance, es sich vor Ausschanks­chluss noch einmal auffüllen zu lassen – und so mit einem Wanderbier den Heimweg anzutreten.

 ?? CASJEN CARL ?? Die Heimathafe­n-Brauer Matze, Fabian und Jan (von links) freuen sich auf das Erfurter Bier- und Genussfest­ival Anfang Mai.
CASJEN CARL Die Heimathafe­n-Brauer Matze, Fabian und Jan (von links) freuen sich auf das Erfurter Bier- und Genussfest­ival Anfang Mai.

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