Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Papa Karlo und Gerd Krambehr vereint
Ukrainische Band und Erfurter Liedermacher spielen im Pianola
Warschau, Frankfurt am Main, Berlin – einige Stationen der aktuellen Tour von Papa Karlo, einer ukrainischen Folk - Country und Blues-Band. Und die Musiker kommen auch nach Erfurt – am 7. Februar spielen sie auf Initiative von Gerd Krambehr im Kunsthof Pianola in der Meienbergstraße.
Der Erfurter Liedermacher hatte mit Papa Karlo 2014 kurz nach der Krim-Annexion seinen Song „Schießt nicht auf eure Brüder“produziert. Krambehr sagt von sich selbst „eine russische Seele zu haben“und er bekennt zugleich, angesichts der vielen Freunde in Russland und der Ukraine aktuell „sehr zerrissen zu sein.“Als Kind lernte er mehrere Jahre in einer russischen Schule in Ungarn, wo seine Eltern in der DDR-Botschaft arbeiteten. Das wirkt bis heute nach.
Erlöse des Konzertes als Hilfe für Opfer der Raketenangriffe
Bandleader Wassili Rjabko mit dem er eng befreundet ist, war Protagonist der Charkiwer Maidan-Proteste. Er wurde von Milizen zusammengeschlagen, gedemütigt, einige Zeit auch gefangen gehalten. Krambehr berichtet: „Ich habe deshalb Wasja in meinem Song für die Opfer des Maidan in der zweiten Strophe ein poetisches Denkmal gesetzt.“
Die jetzige Tour von Papa Karlo, die in ihrer Heimat ungemein populär sind, heißt „Stahlbeton Charkiw“. Die Erlöse der Konzerte dienen der Unterstützung für die leidgeprüfte Stadt, für Opfer der Raketenangriffe, für Hinterbliebene.
Die Band hat neben ihrer Musik zudem einige Fotoimpressionen im Großformat als mobile Ausstellung dabei. Es wird kein Eintrittsgeld erhoben, eine Spendenbox steht am Eingang.
Papa Karlo: 7. Februar, 19 Uhr (Einlass zur Ausstellung ab 18 Uhr), „Kunsthof Pianola“, Meienbergstraße.