Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Gute Bilanz für Fledermaus am Steigerrand
Bei Kontrolle werden unter anderem 22 Kleine Hufeisennasen entdeckt
Aktuell finden Kontrollen der Winterquartiere von Fledermäusen statt. Die sehr seltenen und streng geschützten Tiere halten Winterschlaf und suchen sich dafür tief gelegene Keller, Stollen oder Tunnel. Nach der Kontrolle in den Kellern am Rande des Steigerwalds ziehen die Untere Naturschutzbehörde der Stadt und Inken Karst, Fledermausbeauftragte und Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Fledermaus, eine positive Bilanz.
„Die Zahlen der Kontrolle in den Kellern hier am Steigerrand freuen mich sehr. Wir haben insgesamt 22 Kleine Hufeisennasen, zehn Mopsfledermäuse und drei Braune Langohrfledermäuse gefunden. Damit wird zum einen die Bedeutung dieser Winterquartiere unterstrichen, zum anderen ist dies im Vergleich zu den Vorjahren eine durchaus positive Tendenz“, sagt Karst.
Bei Baumaßnahmen muss Rücksicht genommen werden
„Jetzt kommt es darauf an, diese Quartiere in Zukunft noch besser zu schützen und auch den Lebensraum drum herum zu bewahren. Gerade bei den anstehenden Baumaßnahmen auf der Lingelfläche und in der Arndtstraße muss das berücksichtigt werden“, so Karst.
Umweltbeigeordneter Andreas Horn freut sich über die Ergebnisse, hat aber noch Bedenken: „Wir wissen, dass es den Fledermauspopulationen insgesamt nicht gut geht. Die Nahrung wird durch das Insektensterben knapp, die Quartiere werden durch fortschreitende Versiegelung und Sanierung von Gebäuden bedrängt und auch die Lichtverschmutzung nimmt weiter zu.“
Mit Spannung werden die Ergebnisse der Kontrolle auf dem Petersberg erwartet. Im letzten Jahr konnten keine Fledermäuse gefunden werden. Daher soll die Beleuchtung optimiert werden, Strauch- und Baumpflanzungen sollen die Strukturen verbessern.