Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Nach Attacken auf Mühlhäuser Partytempel
Nach einer Serie von mysteriösen Vorfällen auf dem „Alten Fleischerei“-Areal in Mühlhausen gibt es eine überraschende Entwicklung
Nach den jüngsten Ereignissen rund um die „Alte-Fleischerei“in Mühlhausen kommt es jetzt zu einer drastischen Wende.
Die Polizei bestätigt am Donnerstag eine Selbstanzeige im Zusammenhang mit den Vorkommnissen. Betreiber Markus Hamm zeigt sich vorerst deutlich erleichtert. „Ein junger Mann hat sich kürzlich selbst bei der Mühlhäuser Polizei angezeigt“, so Hamms Rechtsanwalt Steffen Keyser. Und weiter: „Jetzt müssen die Ermittlungsbehörden prüfen, welche Straftaten dem Mann aus Mühlhausen zugeordnet und nachgewiesen werden können“. Über die strafrechtlichen Aspekte hinaus möchte Keyser auch zivilrechtliche Schadensersatzund Unterlassungsansprüche prüfen.
In den nächsten Tagen soll zudem ein Gutachter den Mühlhäuser Club besuchen, so Keyser. Seine Aufgabe: Die Prüfung der empfindlichen Soundanlage, die durch den plötzlichen Stromausfall erheblichen Schaden erlitten hätte. Der Ausfall war das Resultat der Manipulation an einem Strom-Schaltkasten. „Diese Aktion hat uns hart getroffen“, gesteht Betreiber Markus Hamm. Die wirtschaftlichen Schäden einhergehend mit immensen Umsatzeinbußen an den Bars seien das eine, Hamm möchte daran erinnern, dass Menschen, wenn plötzlich alles dunkel wird, auch in Panik ausbrechen können. Zwar haben die Notbeleuchtung und das dahinterstehende Sicherheitskonzept gegriffen. Doch Gäste erinnerten an eine große Party in Deutschland, bei der Panikattacken und
Menschenströme zu Todesfällen und Verletzungen geführt hätten.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Henning Weiß, ist mit der Geschichte der Stromversorgung und des Verteilerkastens im Bezug auf das Veranstaltungsgelände, das sich in der Nähe der Stadtwerke befindet, vertraut. „Wir werden eine Strafanzeige stellen, da wir bei Eingriffen in unsere technische Anlage aktiv werden müssen. Dennoch betrachten wir die Situation nüchtern“, erklärt Weiß. Die Störstelle, sei rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche und an 365 Tagen im Jahr besetzt. Hier seien die Vorfälle in den besagten Nächten bekannt geworden.
seien die zuständigen Bereitschaftsmonteure zum identifizierten Verteilerkasten ausgerückt und hätten die Situation überprüft. Die Monteure konnten während beider Einsätze die Störungen zügig beheben. Geschäftsführer Henning Weiß möchte den Schaden der Stadtwerke nicht beziffern, da dies noch geprüft werden muss und von der Art, Größe und den Kabelabgängen des betroffenen Schrankes abhängt. „Es muss jemand gewesen sein, der zumindest grundlegende Kenntnisse in Elektrotechnik hat“, sagt Weiß. Ein Laie würde bei Berührung eines solchen Kastens unter Strom wohl einen schweren Stromschlag erleiden.