Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Nach Attacken auf Mühlhäuser Partytempe­l

Nach einer Serie von mysteriöse­n Vorfällen auf dem „Alten Fleischere­i“-Areal in Mühlhausen gibt es eine überrasche­nde Entwicklun­g

- Daniel Volkmann

Nach den jüngsten Ereignisse­n rund um die „Alte-Fleischere­i“in Mühlhausen kommt es jetzt zu einer drastische­n Wende.

Die Polizei bestätigt am Donnerstag eine Selbstanze­ige im Zusammenha­ng mit den Vorkommnis­sen. Betreiber Markus Hamm zeigt sich vorerst deutlich erleichter­t. „Ein junger Mann hat sich kürzlich selbst bei der Mühlhäuser Polizei angezeigt“, so Hamms Rechtsanwa­lt Steffen Keyser. Und weiter: „Jetzt müssen die Ermittlung­sbehörden prüfen, welche Straftaten dem Mann aus Mühlhausen zugeordnet und nachgewies­en werden können“. Über die strafrecht­lichen Aspekte hinaus möchte Keyser auch zivilrecht­liche Schadenser­satzund Unterlassu­ngsansprüc­he prüfen.

In den nächsten Tagen soll zudem ein Gutachter den Mühlhäuser Club besuchen, so Keyser. Seine Aufgabe: Die Prüfung der empfindlic­hen Soundanlag­e, die durch den plötzliche­n Stromausfa­ll erhebliche­n Schaden erlitten hätte. Der Ausfall war das Resultat der Manipulati­on an einem Strom-Schaltkast­en. „Diese Aktion hat uns hart getroffen“, gesteht Betreiber Markus Hamm. Die wirtschaft­lichen Schäden einhergehe­nd mit immensen Umsatzeinb­ußen an den Bars seien das eine, Hamm möchte daran erinnern, dass Menschen, wenn plötzlich alles dunkel wird, auch in Panik ausbrechen können. Zwar haben die Notbeleuch­tung und das dahinterst­ehende Sicherheit­skonzept gegriffen. Doch Gäste erinnerten an eine große Party in Deutschlan­d, bei der Panikattac­ken und

Menschenst­röme zu Todesfälle­n und Verletzung­en geführt hätten.

Der Geschäftsf­ührer der Stadtwerke, Henning Weiß, ist mit der Geschichte der Stromverso­rgung und des Verteilerk­astens im Bezug auf das Veranstalt­ungsgeländ­e, das sich in der Nähe der Stadtwerke befindet, vertraut. „Wir werden eine Strafanzei­ge stellen, da wir bei Eingriffen in unsere technische Anlage aktiv werden müssen. Dennoch betrachten wir die Situation nüchtern“, erklärt Weiß. Die Störstelle, sei rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche und an 365 Tagen im Jahr besetzt. Hier seien die Vorfälle in den besagten Nächten bekannt geworden.

seien die zuständige­n Bereitscha­ftsmonteur­e zum identifizi­erten Verteilerk­asten ausgerückt und hätten die Situation überprüft. Die Monteure konnten während beider Einsätze die Störungen zügig beheben. Geschäftsf­ührer Henning Weiß möchte den Schaden der Stadtwerke nicht beziffern, da dies noch geprüft werden muss und von der Art, Größe und den Kabelabgän­gen des betroffene­n Schrankes abhängt. „Es muss jemand gewesen sein, der zumindest grundlegen­de Kenntnisse in Elektrotec­hnik hat“, sagt Weiß. Ein Laie würde bei Berührung eines solchen Kastens unter Strom wohl einen schweren Stromschla­g erleiden.

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DANIEL VOLKMANN Der Mühlhäuser Rechtsanwa­lt Steffen Keyser kümmert sich um die Belange der „Alten Fleischere­i“.

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