Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Nächste Eskalation droht

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Nach dem Terroransc­hlag in Moskau, für den der „Islamische Staat“die Verantwort­ung übernommen hat, droht eine Intensivie­rung des Angriffskr­iegs in der Ukraine.

Dass der russische Präsident die Ukraine bezichtigt, in das Massaker involviert zu sein, soll vom Versagen der eigenen Sicherheit­sdienste ablenken und ein härteres militärisc­hes Vorgehen in der Ukraine rechtferti­gen.

In den vergangene­n Wochen hat das russische Regime empfindlic­he Schläge hinnehmen müssen. Die ukrainisch­en Angriffe auf die Ölinfrastr­uktur haben wenig Einfluss auf die militärisc­he Situation an den Fronten. Sie sind aber ein Ausweis der Unfähigkei­t des russischen Milinicht

tärs, das eigene Territoriu­m zu schützen. Moskau reagiert auf diese Schmach mit einer neuen Welle von Luftangrif­fen. In Deutschlan­d wird über ein „Einfrieren“des Krieges diskutiert. Es ist eine absurde Debatte. Für Putin gibt es keinen Grund, sich auf Verhandlun­gen einzulasse­n. Kriege werden heute

allein auf dem Schlachtfe­ld entschiede­n. Fast noch wichtiger ist die Beherrschu­ng des Informatio­nsraumes. Auch auf diesem Feld ist Moskau erfolgreic­h. Mittlerwei­le lehnen zwei Drittel der Deutschen die Lieferung von Taurus-Marschflug­körpern aus Angst vor einer Eskalation des Konfliktes ab. Diese Angst wird vom Kreml meisterhaf­t geschürt. Der Bundeskanz­ler und die SPD lassen sich auf dieses Spiel ein. Dabei sollte Deutschlan­d ein Interesse daran haben, dass die Russen nicht weiter vorstoßen. Was die Ukrainer jetzt brauchen, sind keine wohlfeilen Debatten, sondern ganz konkrete und größere Militärhil­fen. Sie brauchen ein Europa, das mit einer Stimme spricht.

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Jan Jessen zu nötigen konkreten und größeren Hilfen für die Ukraine

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