Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Mittelstädts DFB-Debüt weckt Hoffnung
Linksverteidiger überzeugt gegen Frankreich
Lyon. Ousmane Dembele zog an, schlug einen Haken. Maximilian Mittelstädt hastete noch hinterher. Nächster Richtungswechsel. Dann geriet der Stuttgarter ins Wanken, nur mit Mühe hielt er sich auf den Beinen – und hatte dann Glück, dass aus der besten Szene des Flü- gelstürmers von Paris Saint-Ger- main kein Gegentor resultierte. In der französischen Druckphase Mit- te der ersten Halbzeit musste man Schlimmes befürchten für den Na- tionalmannschafts-Debütanten.
Dembele, 26, spielte in seiner Zeit bei Borussia Dortmund vor inzwi- schen sieben Jahren schon so man- chem Bundesliga-Profi Knoten in die Beine. Doch Mittelstädt schlug sich tapfer und steigerte sich bei sei- nem ersten Auftritt außerhalb der nationalen Liga gegen Angreifer der Spitzenkategorie. „Er ist einer der Top-Spieler auf seiner Position, ihn kann man nicht über 90 Minuten im Griff halten“, sagte der ein Jahr äl- tere Mittelstädt später. „Wir haben es als Team gut gemacht. Dass wir die Null gehalten haben, zeigt das.“
Auch der Linksverteidiger aus Stuttgart hatte beim 2:0-Sieg daran Anteil. Er stabilisierte sich im Laufe des Spiels, setzte nach der Pause auch offensiv mehr Akzente. Fast hätte er sein ansprechendes Debüt, das viel Licht, aber in ein, zwei Sze- nen gegen Dembele auch etwas Schatten hervorbrachte, noch mit einem eigenen Tor gekrönt (79.).
„Wir haben Maxi Mittelstädt rein- geworfen aus Überzeugung, weil er ein guter Spieler ist und in der Liga überzeugt. Er hat es auch heute sehr gut gemacht“, lobte Julian Nagels- mann. Mittelstädts Debüt weckte die Hoffnung, dass der Bundestrai- ner nach dem gescheiterten Ver- such mit Offensivkünstler Kai Ha- vertz eine Lösung für die langjähri- ge Problemposition des deutschen Fußballs gefunden hat. Mittelstädt kann es am Dienstag gegen die Nie- derlande bestätigen.