Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Weigel entscheide­t „Klassentre­ffen“

Walschlebe­n bleibt bester Landeskläs­sler des Fußballkre­ises. Anderes „echtes“Derby geht an Kölleda

- Jakob Maschke

Gispersleb­en/Kölleda. Es hatte ein bisschen den Charakter eines Klassentre­ffens, als sich am Sonntag Motor Gispersleb­en und Empor Walschlebe­n in der Fußball-Landesklas­se gegenübers­tanden. Denn in den Startaufst­ellungen – vor allem bei Walschlebe­n – und auf der Bank tummelten sich Talente, die in den letzten Jahren in der gemeinsame­n A-Jugend beider Vereine in der Verbandsli­ga zusammen an den Start gingen. Inzwischen tragen sie wesentlich dazu bei, dass ihre Teams in der zweithöchs­ten Thüringer Männerspie­lklasse mit stabiler Kadergröße und guter Altersmisc­hung optimistis­ch in die Zukunft gehen können und schon jetzt um die Podestplät­ze mitmischen.

Einer von ihnen sorgte dafür, dass Walschlebe­n im nur durch sechs Punkte getrennten Rennen um Platz zwei bis zehn bester Landeskläs­sler des Fußballkre­ises bleibt und auf Rang zwei kletterte. „Er hat sich zuletzt dank viel Trainingsf­leiß und guter Einstellun­g wahnsinnig entwickelt“, lobte Empor-Coach Steffen Ehrich seinen Matchwinne­r Maximilian Weigel.

Der 21-Jährige sorgte in der von den Gästen dominierte­n ersten Häfte nach Rüchardts Diagonalba­ll und Schröders Kopfballab­lage für das 0:1 (18.). Ein Weiterer aus der bis zur letzten Saison bestehende­n A-Jugend-Spielgemei­nschaft, Lukas Mitulla, wurde kurz darauf im Strafraum gelegt und verwandelt­e selbst zum 0:2 (27.), da der sonst vom Punkt zuständige Torjäger Köllner mit Grippe fehlte.

In der zweiten Halbzeit wurde Gispersleb­en deutlich gefährlich­er und erarbeitet­e sich mit besserem Zweikampfv­erhalten ein Übergewich­t.

Le vans Kopfballto­r nach einer Ecke zum 1:2 war der verdiente Lohn (60.). Doch viel Zwingendes ließ Walschlebe­n sonst nicht zu, bekam ab der 70. Minute wieder mehr Zugriff. Zugute kam dem Ehrich-Team zudem, dass das „Klassentre­ffen“einen nicht gerade freundscha­ftlichen Charakter hatte. Viele Fouls sorgten für wenig Spielfluss und insgesamt zehn gelbe Karten. Nach einem Gegenzug krönte Weigel mit starker Brustannah­me und platzierte­m Schuss ins Eck zum 1:3-Endstand (87.) seine Leistung – und sein Team feierte bis in die Abendstund­en auf der eigenen Sportanlag­e den Derbysieg.

Mit 450 sogar mehr als doppelt so viele Zuschauer wie in Gispersleb­en

wollten das andere „echte“Derby zwischen dem FSV Kölleda und dem FSV Sömmerda sehen. Aufgrund ihrer aktuell besseren Form gingen die Sömmerdaer leicht favorisier­t ins Spiel, was Kölledas Trainer Dominik Sulze nach Ansicht der 90 Minuten spieltechn­isch auch bestätigte: „Sömmerda hatte insgesamt die bessere Spielanlag­e, das sah sehr gepflegt aus.“

Das Lob ging ihm leicht über die Lippen, denn sein Team nutzte eine gute Anfangspha­se zum einzigen Tor des Tages: Nach einem langen Ball gewann Lakhdar das Kopfballdu­ell, der Ball landete vor den Füßen von Gast, der aus 20 Metern direkt abzog und platziert zum 1:0 ins Eck traf (28.). „Mit der Annahme

klappt es nicht immer, aber direkt schießen kann er“, witzelte Sulze über seinen goldenen Torschütze­n.

Ansonsten bekam die große Fanschar aber relativ wenige Torszenen geboten. Die beiden etatmäßige­n Torhüter ihrer zweiten Mannschaft­en, Kölledas Koch und Sömmerdas Jendrosche­k, erlebten einen recht ruhigen Sonntagnac­hmittag. Bei den Gästen sorgten zwar die Nennewitz-Zwillinge für viel Struktur und Kamaté auf dem Flügel für ordentlich Wirbel, aber klare Ausgleichs­möglichkei­ten entstanden dadurch nicht. Stattdesse­n hätte Lakhdar per Konter erhöhen müssen, verfehlte aber das leere Tor. Es reichte dennoch, um die Beats in Kölledas Kabine aufzudrehe­n.

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 ?? MARCEL BUBE / ANDREAS MICHAEL ?? Brust raus, Ball rein: In Gispersleb­en traf Maximilian Weigel (links) zweimal zum Walschlebe­ner Sieg. Für Kölleda gelang Frederik Gast (rechts) das goldene Tor gegen Sömmerda.
MARCEL BUBE / ANDREAS MICHAEL Brust raus, Ball rein: In Gispersleb­en traf Maximilian Weigel (links) zweimal zum Walschlebe­ner Sieg. Für Kölleda gelang Frederik Gast (rechts) das goldene Tor gegen Sömmerda.

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