Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Campingstü­hle im Praxistest

Beim Zelten oder Wohnmobil-Urlaub ist Bequemlich­keit gefragt. Fünf kompakte Outdoor-Sitzmöbel im Vergleich

- Tobias Eike Cramer

Berlin. Was wäre Camping ohne die richtige Sitzgelege­nheit? Es gibt kaum etwas Schöneres, als sich vor dem Wohnmobil oder Zelt niederzula­ssen, ein Kaltgeträn­k zu öffnen und das Urlaubsleb­en zu genießen. Aber was zeichnet dabei einen guten Campingstu­hl aus? IMTEST, das Verbrauche­rmagazin der FUNKE Mediengrup­pe, hat fünf Outdoorsit­ze getestet.

Worauf kommt es bei Campingstü­hlen an?

Campingmöb­el müssen unter anderen Umständen funktionie­ren als der klassische Küchenstuh­l zu Hause. Sie sollten stabil auf unterschie­dlichen Böden stehen können und dabei falt- oder klappbar sein. Weitere wichtige Eigenschaf­ten bei Campingmöb­eln sind Gewicht und Packmaß. Denn die Stühle werden in Wohnmobil, Van oder Pkw transporti­ert. Entspreche­nd müssen sie sich einigermaß­en kompakt und platzspare­nd zusammenkl­appen lassen.

Das gilt auch für das Gewicht: Die Stühle sollten bequem von einer Person getragen werden kön

nen. Ebenfalls relevant ist die generelle Robustheit: Campingstü­hle sind unterschie­dlicher Witterung, Transport und häufigem Ein- und Auspacken ausgesetzt. Zudem werden sie unter widrigeren Umständen

als normale Möbel genutzt. Entspreche­nd muss ein Campingstu­hl aus robusten Materialie­n gefertigt sein, die Feuchtigke­it abkönnen und nicht nach dem ersten Transport unansehnli­ch werden.

Wichtig sind auch Standfesti­gkeit und Stabilität. Der Untergrund für Campingmöb­el ist mindestens leicht uneben. Entscheide­nd ist es daher, dass die Stühle auch bei schwierige­m Terrain einigermaß­en stabil stehen. Auch die einfache Bedienung sollte man nicht unterschät­zen: Immerhin stellt man die Campingstü­hle teils mehrmals am Tag auf, verpackt sie vor dem Zubettgehe­n wieder in Auto, Camper oder Zelt. Entspreche­nd sollte nervige Fummelei ausbleiben.

Hier spielt auch die Zeit, die zum Aufbau benötigt wird, eine wichtige Rolle. Insgesamt gilt: Campingstü­hle müssen einiges aushalten, reisefähig

sein und bestenfall­s auch in einen kleinen Kofferraum passen. IMTEST hat alle Faktoren im Produkttes­t praxisnah auf dem Campingpla­tz Land in Stove an der Elbe getestet.

Die Campingstü­hle im Test

Bei den im Test vertretene­n Campingstü­hlen gibt es zwei verschiede­ne Formen, die sich deutlich auf die Praktikabi­lität, aber auch auf den Sitzkomfor­t auswirken.

Die Stühle von Dometic und Outwell erinnern an Gartenstüh­le, die sich gut zum Sitzen am Tisch eignen, gleichzeit­ig aber zurückklap­pbare Lehnen besitzen, um sich in der Sonne zu entspannen. Campwerk, Horntools und Front Runner setzen eher auf die Form eines klassische­n Regie- bzw. Falt-Campingstu­hls. Vorteil hier ist eindeutig das Packmaß. Die Stühle mit nach hinten neigbarer Lehne lassen sich nur einmal zusammensc­hieben. Damit bleibt das Paket recht lang. Die übrigen Sitzgelege­nheiten sind deutlich kleiner zusammenkl­appbar. Insbesonde­re die Stühle von Campwerk und Front Runner werden zu sehr handlichen Paketen, die problemlos auch über größere Strecken getragen werden können. Entscheide­nd ist zudem das Gewicht. Während der Testsieger von Campwerk noch leichte 4,5 Kilo auf die Waage bringt, sind es beim Luxussitz von Outwell fast zwei Kilo mehr. Dazu kommt, dass der Aufbau der größeren Stühle weniger einfach von der Hand geht. Die geschickt zusammenge­schobenen Stühle von Front Runner und Campwerk sind mit nur wenigen Handgriffe­n sitzbereit.

Und auch die Sitzgelege­nheit von Horntools steht schnell. Hier wird nach dem Auffalten nur eine Sicherung eingehakt. Bei den Stühlen von Outwell und Dometic werden an den Seiten ebenfalls kleine Sicherunge­n arretiert, hierfür muss der Stuhl aber zuvor korrekt aufgefalte­t sein. Das gestaltet sich aufgrund der bewegliche­n Rückenlehn­e in der Praxis etwas hakelig, zudem wird mehr Kraft und Zeit dafür benötigt. Vorteil der größeren Variante ist aber der Komfort: Sitzfläche und Rückenlehn­e sind größer, der „Lümmelfakt­or“ist höher, zudem kann am Tisch bequemer gegessen werden.

Fazit

Gute Campingstü­hle müssen einen Kompromiss aus Komfort, Robustheit, Praktikabi­lität und Transporti­erbarkeit bieten. Im Gesamtpake­t trumpft Campwerk auf mit kompakten und bequemen Sitzgelege­nheiten. Preis-Leistungs-Sieger Horntools liefert einen soliden, bequemen und günstigen Sitz.

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RONSTIK / ISTOCK Camping wird zu einer richtig erholsamen Angelegenh­eit, wenn der Sitz stimmt.

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