Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Ega startet in die „Sommerschau“
Unter dem Motto „Herrschaftliche Gartenkultur“präsentiert der Park eine Auswahl Thüringer Schlösser und Gärten. Warum dieses Jahr ein Teil der Ausstellung sogar essbar ist
Ein leises Plätschern untermalt von Vogelgezwitscher erfüllt Halle 1 des Egaparks. In der Mitte ein Brunnen mit drei tanzenden Frauen, rechter Hand schlängelt sich ein Pfad an sorgfältig angelegten Beeten entlang. „Die Ega ist meines Wissens nach immer noch die am stärksten besuchte Kultureinrichtung des Freistaates“, sagt Andreas Bausewein am Vortag der Sommerschau-Eröffnung. Er freue sich über die Würdigung der historisch bedingte unglaublich großen Anzahl an Schlössern, ehemaligen Residenzstätten und herrschaftlichen Parks des Landes.
Vom 4. Mai bis zum 9. Juni präsentiert der Egapark unter dem Motto „Herrschaftliche Gartenkultur“und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten eine Auswahl von Gartenanlagen mit über 2500 Pflanzen. Doch dieses Mal hat sich das EgaTeam bei der Gestaltung des Raumes etwas Neues ausgedacht: „Wir haben die Halle anders geteilt als sonst und stellen nicht mehr nur auf der rechten Seite aus“, sagt Cornelia Squara, Floristmeisterin des Parks. Die Längsteilung solle vor allem dafür
sorgen, dass die Pflanzen die fünfwöchige Ausstellung aufgrund der besseren Lichtverhältnisse besser durchhalten. Das Konzept der Sommerschau: Rechts dienten als Vorbild englische Landschaftsgärten, mit geschwungenen Wegen und Abzweigungen. Links prächtige und vor allem symmetrische Pflanzungen nach dem Vorbild barocker Schlösser.
„Wir haben hier ein Sammelsorium aus exotischen Pflanzen gepflanzt“, so Squara. Bei den früheren
Besitzern der schmucken Anwesen habe es Wettbewerbe gegeben, ganz nach dem Leitspruch „ich habe die größte Palme“. In der Ausstellung vertreten sind unter anderem die Residenzschlösser Altenburg und Greiz, die Burg Polsterstein, Schloss und Park Altenstein, Reinhardsbrunn, Burgk, die Heidecksburg und Schloss Park Kochberg. Bei der Auswahl hat das Team darauf geachtet, nicht die aller bekanntesten Parkanlagen des Freistaats mit aufzunehmen. „Wir haben zum Beispiel Gotha rausgelassen und dafür Schloss Polsterstein mit aufgenommen, weil das ein kleiner Betreiber ist“, so die Floristmeisterin.
Hinten versteckt sich ein kleiner Gemüsegarten
Einschränken mussten sie sich auch beim Budget: Buchsbaumhecken nach dem barocken Vorbild waren nicht drin. „Die echten Barockgärten nachzustellen, konnten wir uns ehrlicherweise nicht leisten“, sagt Squara. Also habe man sich einfach am Vorbild der Gärten entlang gehangelt.
Eine kleine Überraschung befindet sich ganz am Ende auf der linken Seite. Dort hat das Team auch einen kleinen Gemüsegarten nachgestellt, wie er durchaus in Schlössern und herrschaftlichen Anlagen üblich war. Auberginen, Thymian, Erdbeerpflanzen, Rhabarber, Blutampfer, Stachelbeere, schwarze Johannisbeere, Lavendel, Paprika, Minze, Heidelbeere, Rosmarin, Salbei und gelbe Tomaten. Leider könne man die zum Ausstellungsende nicht ernten. „In nur fünf Wochen reift da nichts“, so Squara. Sie hofft viel eher, dass alle Pflanzen durchhalten.