Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Erfurt von oben: Zehn seltene Ausblicke
Vier Jahre Pause, jetzt kehrt der Aktionstag zurück: Im September lassen sich besondere Panoramaansichten bestaunen
Es ist schon ein paar Jahre her, da drängelten sich die Menschen an Türmen dieser Stadt, übten ihre Geduld in teils langen Wartezeiten, stiefelten Dutzende Treppen hinauf, um eine Aussicht mit Weitblick zu genießen.
Jetzt kehrt – nach vier Jahren Pause – „Erfordia Turrita“zurück. Der Termin steht: Am 7. September und damit innerhalb der Erfurter Denkmalwoche öffnen sich die Türme Erfurts wieder für einen Besuch.
Carsten Fromm, Kurator des Augustinerklosters, will die langjährige Tradition nach der coronabedingten Pause wieder aufleben lassen.
Im vergangenen Jahr war den Organisatoren die Zeit davon gelaufen. Letztmals 2019 konnten die Türme der Stadt für Besucher an einem Tag geöffnet werden.
Helfer gesucht für die Betreuung der Türme
Nun sind es aktuell wieder zehn der Erfurter Stadtkirchen, die im September auf ihre Besucher warten und einen Aufstieg ermöglichen wollen: Ägidienkirche, Barfüßerkirche, Bartholomäusturm, Christuskirche, Johannesturm, Kaufmannskirche, Predigerkirche, Reglerkirche, Thomaskirche und Wigbertikirche sind aktuell dabei. „Weitere Teilnehmer sind nicht ausgeschlossen“, sagt Carsten Fromm, der gern noch weitere Türme beteiligt sähe.
Um jedoch sicherzustellen, dass eine Teilnahme auch jedem unvergessliche Momente beschert, werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht.
Solche, die den Einlass regeln. Und Hinweise für den anstehenden
Aufstieg geben. „Ob Sie nun beim Aufbau helfen, Besucherinnen und Besucher begrüßen oder bei der Organisation vor Ort unterstützen möchten – jede helfende Hand ist herzlich willkommen“, sagt Carsten Fromm, der die Organisation von Erfordia Turrita übernommen hat.
Wer mitmachen möchte, kann ihn per E-Mail unter: carsten.fromm@augustinerkloster.de anschreiben oder im Augustinerkloster besuchen und seine Hilfe anbieten.
„Erfordia turrita“– türmereiches Erfurt – rühmte Martin Luther einst die Stadt, weil sich die Türme von 25 Pfarrkirchen, 15 Klöstern und Stiften und zehn Kapellen gen Himmel reckten.
Die beeindruckende Zahl der Gotteshäuser – nicht zuletzt das stadtbildprägende majestätische Ensemble von Mariendom und Severikirche – veranlassten Chronisten und Zeitgenossen wie Ernst Stida (1585–1632), vom „thüringischen Rom“zu sprechen.