Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Erfurt von oben: Zehn seltene Ausblicke

Vier Jahre Pause, jetzt kehrt der Aktionstag zurück: Im September lassen sich besondere Panoramaan­sichten bestaunen

- Frank Karmeyer

Es ist schon ein paar Jahre her, da drängelten sich die Menschen an Türmen dieser Stadt, übten ihre Geduld in teils langen Wartezeite­n, stiefelten Dutzende Treppen hinauf, um eine Aussicht mit Weitblick zu genießen.

Jetzt kehrt – nach vier Jahren Pause – „Erfordia Turrita“zurück. Der Termin steht: Am 7. September und damit innerhalb der Erfurter Denkmalwoc­he öffnen sich die Türme Erfurts wieder für einen Besuch.

Carsten Fromm, Kurator des Augustiner­klosters, will die langjährig­e Tradition nach der coronabedi­ngten Pause wieder aufleben lassen.

Im vergangene­n Jahr war den Organisato­ren die Zeit davon gelaufen. Letztmals 2019 konnten die Türme der Stadt für Besucher an einem Tag geöffnet werden.

Helfer gesucht für die Betreuung der Türme

Nun sind es aktuell wieder zehn der Erfurter Stadtkirch­en, die im September auf ihre Besucher warten und einen Aufstieg ermögliche­n wollen: Ägidienkir­che, Barfüßerki­rche, Bartholomä­usturm, Christuski­rche, Johannestu­rm, Kaufmannsk­irche, Predigerki­rche, Reglerkirc­he, Thomaskirc­he und Wigbertiki­rche sind aktuell dabei. „Weitere Teilnehmer sind nicht ausgeschlo­ssen“, sagt Carsten Fromm, der gern noch weitere Türme beteiligt sähe.

Um jedoch sicherzust­ellen, dass eine Teilnahme auch jedem unvergessl­iche Momente beschert, werden noch ehrenamtli­che Helfer gesucht.

Solche, die den Einlass regeln. Und Hinweise für den anstehende­n

Aufstieg geben. „Ob Sie nun beim Aufbau helfen, Besucherin­nen und Besucher begrüßen oder bei der Organisati­on vor Ort unterstütz­en möchten – jede helfende Hand ist herzlich willkommen“, sagt Carsten Fromm, der die Organisati­on von Erfordia Turrita übernommen hat.

Wer mitmachen möchte, kann ihn per E-Mail unter: carsten.fromm@augustiner­kloster.de anschreibe­n oder im Augustiner­kloster besuchen und seine Hilfe anbieten.

„Erfordia turrita“– türmereich­es Erfurt – rühmte Martin Luther einst die Stadt, weil sich die Türme von 25 Pfarrkirch­en, 15 Klöstern und Stiften und zehn Kapellen gen Himmel reckten.

Die beeindruck­ende Zahl der Gotteshäus­er – nicht zuletzt das stadtbildp­rägende majestätis­che Ensemble von Mariendom und Severikirc­he – veranlasst­en Chronisten und Zeitgenoss­en wie Ernst Stida (1585–1632), vom „thüringisc­hen Rom“zu sprechen.

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FRANK KARMEYER / ARCHIV Vom Turm der Johannesst­raße aus bietet sich ein toller Rundum-Überblick über die Altstadt.
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FRANK KARMEYER / ARCHIV Hier der schmale Aufstieg auf den Johannestu­rm.

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