Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

In Bewegung

Erfurter Sportverei­ne präsentier­en auf dem Domplatz ihr reichhalti­ges Angebot. Die Politik sieht sich in der Pflicht

- Jakob Maschke

Fast 40 Programmpu­nkte warteten am 1. Mai darauf, von den Besuchern auf dem Erfurter Domplatz ausprobier­t zu werden. Viele Kinder nutzten mit ihren Eltern, Großeltern und Freunden die Chance und kamen bei allerbeste­m frühsommer­lichem Wetter zum Erfurter Familien- und Sportfest, das der Stadtsport­bund Erfurt mit einigen Kooperatio­nspartnern organisier­t hatte. Über 20 der insgesamt 275 Erfurter Sportverei­ne präsentier­ten den Gästen sich und ihr Angebot. Ob Klettern, Wurfstärke testen, Ringen mit Stoff-Figuren, Tanzen auf der Bühne, Schießen mit dem Fußball auf eine riesige Dartscheib­e oder mit dem Lichtgeweh­r auf Zielscheib­en, Minigolf oder gar Skilanglau­f bei gut 20 Grad – für fast jeden Geschmack war etwas dabei.

Horn und Bausewein bestätigen Mangel an Sportstätt­en

Und während so manch mutiges Kind im Kletterges­chirr einen zwölf Meter hohen Turm erklomm, taten keine hundert Meter entfernt Erfurts Politiker kund, dass es noch ein steiniger Weg ist, um den Sportverei­nen der Stadt, die seit der Pandemie wieder einen deutlichen Zuwachs erfahren haben und inzwischen bei fast 39.000 Mitglieder­n stehen, gerecht zu werden. „Erfurt hat so viel Potenzial an Breiten- und Spitzenspo­rt. Wir wissen, dass bei

den Hallenzeit­en ein Bedarf besteht, den wir fast nicht decken können. Die neue Dreifelder­halle im Erfurter Süden wird helfen, aber wir brauchen noch mehr Hallen“, nahm Erfurts Sportdezer­nent und Oberbürger­meister-Kandidat Andreas Horn (CDU) sich und seine Kollegen in die Pflicht und verwies

auf die 500.000 Euro, die man im Haushalt für den Breitenspo­rt eingeplant habe und für die sich die Vereine anteilig bewerben können. Noch in diesem Jahr soll neben dem Stadion zudem eine Olympiamei­le entstehen, die alle Erfurter Olympiasie­ger präsentier­t und würdigt. „Wir müssen den Sport ernst nehmen,

Erfurt als Sportstadt noch viel weiter bringen“, so der Dezernent.

Oberbürger­meister Andreas Bausewein (SPD) bestätigte die Einschätzu­ng seines Amtsrivale­n bei der am 26. Mai anstehende­n Wahl bezüglich des Sportstätt­enbedarfs und lobte die Ehrenamtle­r: „Ohne sie sähe es gerade im Sport ziemlich

mau aus.“Sein Wunsch bei allem Verbesseru­ngspotenzi­al: „Bleiben Sie optimistis­ch und am Ball!“

Dieser Aufforderu­ng bedurften die unzähligen Kinder und Jugendlich­en am Mittwoch nicht. Fernab aller sportpolit­ischen Probleme hatten sie Spaß und zeigten: der Erfurter Sport ist in Bewegung.

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JAKOB MASCHKE Showtanz zum Mitmachen, zwölf Meter hoher Klettertur­m, Skilaufen bei gut 20 Grad Celsius und vieles mehr: Beim Familien- und Sportfest auf dem Erfurter Domplatz wurde den Besuchern ein abwechslun­gsreiches Programm geboten.

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