Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Domplatz wird zum Eldorado nicht nur für Gärtner
Fachsimpeln, beraten, kaufen: Von Balkonblumen bis Kräutern
Erfurt. Sie nimmt ein Blatt zwischen ihre Finger, reibt leicht und riecht daran. Es duftet herrlich. „Australisches Zitronenblatt“, sagt Anne Masuch, „ist meine Lieblingspflanze“. Die Expertin arbeitet in der Kräutergärtnerei Valeriana. Insider werden den Standort kennen, für alle anderen: Blumenstraße 25. Hier befindet sich dieses Eldorado der Kräuter, 1200 Sorten insgesamt. „Wir haben allein 50 verschiedene Minzsorten“, sagt die Gärtnerin. Ihr Team wird auch beim 34. Erfurter Blumen- und Gartenmarkt beraten und verkaufen. Insgesamt 76 Firmen sind mit Ständen vertreten. Start war am Freitagmorgen 7 Uhr, und wer ganz Spezielles und Außergewöhnliches sucht, sollte auch an den beiden kommenden Tagen zeitig kommen.
Produkte kommen direkt vom Erzeuger
„Der Blumen- und Gartenmarkt ist ein Highlight für viele Gärtner. Wir haben nicht nur von Firmen bundesweite Anfragen, sondern auch von den Besuchern“, berichtet Marktmeister Sven Kaestner. Man gebe mit diesem Markt dem Berufsstand der Gärtner eine Chance, ihre Produkte hier aus Thüringen an den Endverbraucher zu verkaufen. „Das ist unser Alleinstellungsmerkmal: Direkt von den Erzeugern können die Pflanzen erworben werden.“
Auf 2600 Quadratmetern werden die Waren angeboten: Nicht nur das klassische Sortiment mit Geranien, Petunien & Co. wird angeboten, auch neue Züchtungen und Trends bereichern die Vielfalt. „Das Besondere am Blumen- und Gartenmarkt ist zudem, dass es auch die passenden Pflegetipps und eine fachkundige Beratung gibt“, so Kaestner weiter. Informationen gibt es zudem am Stand des Garten- und Friedhofsamtes und beim Landesverband Gartenbau Thüringen, der die Veranstaltung jedes Jahr fachlich begleitet. „Für den gärtnerischen Berufsstand ist der Blumen- und Gartenmarkt ein außerordentlich wichtiger Termin“, sagt Joachim Lissner, Geschäftsführer des Landesverbandes. „Die Kunden können Qualitäten und Sortimente vergleichen und Neues entdecken. Von Kräutern über Zierpflanzen, Gehölze und Stauden bis hin zu Saatgut und Gemüsepflanzen gibt es alles, was man sich vorstellen kann.“
Der Domplatz wird von den Gärtnerns in ein Blütenmeer verwandelt. Viele Besucher sind Stammkunden und erwarten diesen Markt sehnsuchtsvoll. Denn fachsimpeln unter Experten über das liebste Hobby, was gibt es Schöneres?
Auch Anne Masuch gerät ins Schwärmen, während sie das Australische Zitronenblatt zur Seite stellt. Sie zeigt nun auf eine LakritzTachetes, das Gespräch entwickelt sich dahingehend, wer Lakritz mag und wer nicht. Es wird über Kräuter, Rezepte und den Anbau im eigenen Garten gesprochen. Ein kleiner Vorgeschmack auf die drei Tage Blumenund Gartenmarkt.
Geöffnet ist der Blumen- und Gartenmarkt an allen drei Veranstaltungstagen (10. bis 12. Mai) von 7 bis 15 Uhr. Ein Speisen- und Getränkeangebot, ein Bühnenprogramm mit Fachvorträgen und Angebote für Kinder machen ihn zur Veranstaltung für die ganze Familie.
Übrigens: Wem am Sonntagmorgen einfällt, dass Muttertag ist, den könnte der Blumenund Gartenmarkt retten.