Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Union Erfurt so gut wie abgestiegen
Fußball-Landesklasse: Durch die eigene Niederlage in Kölleda und Aulebens Sieg gegen Büßleben ist der Aufsteiger wohl nicht mehr zu retten. Nord schielt aufs Podest
Erfurt/Sömmerda. Vier Spiele vor Saisonende sind die Chancen des FC Union Erfurt auf ein Minimum gesunken. Nach der Niederlage in Kölleda haben die Unioner sieben Punkte Rückstand aufs wahrscheinlich rettende Ufer. Büßleben half Unions Rivalen Auleben durch eine schwache Auswärtsleistung. Nord ohne Probleme gegen das Schlusslicht, Sömmerda diesmal ohne Durchschlagskraft, Gispersleben mit Remis gegen Siemerode.
FSV Kölleda – Union Erfurt
5:2 Der Rückenwind vom Sieg gegen Gispersleben wurde für Union Erfurt
durch einen Fehler, den Pauli zum 1:0 nutzte, früh gestoppt (9.). Danach ging es lange Zeit spielerisch ausgeglichen, mit guten Chancen auf beiden Seiten, aber ohne weitere Tore weiter. Nach Frühs Ausgleich (61.) vergab Union die Riesenchance zur Führung, die stattdessen dem neuen Tabellenzweiten durch Steickerts Schuss aus dem Rückraum gelang (68.). Sulze (77.) und Weidner (83.) entschieden dann das Spiel für den FSV. „Nach 70 Minuten auf Augenhöhe sind wir am Ende leider etwas auseinandergefallen. Kölleda hat uns die Qualitätsunterschiede vor dem Tor aufgezeigt“, sagte Unions Co-Trainer Christopher Steinbach.
Erfurt Nord – Bischofferode
6:2 Gegen Schlusslicht Bischofferode, das nur mit einem Auswechsler anreiste und einen Feldspieler ins Tor stellen musste, gewann Nord glanzlos und dennoch haushoch. Zweimal verkürzten die Gäste auf 1:2 und 2:3, aber die Hausherren hatten die bessere Spielanlage und sechs verschiedene Torschützen. Dank der starken Heimbilanz hat der Absteiger trotz Auswärtsschwäche mit nur noch drei Punkten Rückstand weiter die Podestplätze im Blick. Trainer Tobias Eckermann war zufrieden: „Nach zwei Niederlagen in Folge hat die Mannschaft diesmal bis auf wenige Momente hochkonzentriert gespielt.“
Gispersleben – Siemerode
2:2 Mit dem Remis im Mittelfeldduell gegen Siemerode haben die Gisperslebener den Klassenerhalt bei acht Punkten Vorsprung wohl in trockenen Tüchern. Der Punktgewinn war ein hartes Stück Arbeit, die Gäste gingen kurz vor und kurz nach der Pause zweimal in Führung. Doch Schönherr (51.) und Friedemann (83.) in Überzahl nach Gelb-Rot (59.) retteten den Punkt.
FSV Sömmerda – Artern
1:3 In der ersten halben Stunde sah alles nach einem sicheren Sömmerdaer Heimsieg aus. Artern fand kaum statt, während der Gastgeber durch Ottos wuchtigen Abschluss unter die Latte 1:0 führte (25.). Doch als Müller nach einem Pressschlag behandelt werden musste, schlug Artern in der kurzzeitigen Überzahl durch seinen Torjäger Beyer zweimal eiskalt zu (41., 45.+3). „Das waren Wirkungstreffer, in der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so druckvoll, Artern hat auch leidenschaftlich verteidigt“, sagte FSV-Coach Daniel Münchgesang. Anders als beim tollen 6:0 gegen Großengottern fand Sömmerda keine Mittel mehr, Beyer schnürte per Konter den Dreierpack (87.).
SV Auleben – BW Büßleben 2:0 Die Überraschung des Spieltags gelang Auleben gegen den Tabellenzweiten
aus Büßleben, der in der Rückrunde bislang so stark auftrat. Doch diesmal fand die Wisocki-Elf nie so richtig ins Spiel. „Die Mannschaft, die gegen den Abstieg spielt, hat mit deutlich mehr Herz gespielt. Von uns war es viel zu wenig“, zeigte sich der Trainer der Blau-Weißen bitter enttäuscht. Nach zwei Schenke-Riesen verlor Appel nach einer Ecke Gegenspieler Hampel, der volley traf, aus den Augen (20.). Kurz vor der Pause vergab Auleben eine große Doppelchance. Nach Wiederbeginn versemmelte Schenke erneut aus Nahdistanz. Büßleben blieb danach aktiver, aber als Quitt den Ball verlor, entschied Auleben durch Schröder das Spiel (79.).