Thüringische Landeszeitung (Gera)
Land unterstützt Tourismuskonzept
Fördermittel sollen Entwicklung des „Thüringer Meeres“vorantreiben – Ramelow übergibt Bescheid
Arbeitsgemeinschaft aus 20 Gemeinden
HOHENWARTE. Über knapp 173 000 Euro vom Land können sich die Touristiker rings um die Saale-Stauseen freuen. Die Summe brachte gestern Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) per Förderbescheid mit.
Das Geld soll für die nächsten zwei Jahre ein professionelles Management unterstützen, um erste Projekte eines umfangreichen Tourismuskonzepts „Thüringer Meer“voranzutreiben.
Ramelow ist seit Jahren ein erklärter Fan der Stausee-Kaskade im Südosten Thüringens. Touristisch sieht er die Region allerdings im „Dornröschenschlaf“. Bei entsprechender, auch landkreisübergreifender Zusammenarbeit ließen sich die Zahlen der Urlauber, Wassersportler und Erholungsuchenden verdoppeln, wenn nicht verdreifachen, ist der Regierungschef überzeugt. Eine kommunale Arbeitsgemeinschaft, zu der 20 Gemeinden sowie die beiden Landkreise Saale-Orla und Saalfeld-Rudolstadt gehören, hat in den vergangenen zwei Jahren ein Infrastrukturkonzept erarbeitet, um diesem Ziel näher zu kommen. Die Umsetzung aller 57 Projekte würde etwa 123 Millionen Euro kosten. Nicht alle Vorschläge sind dem Tourismus zuzuordnen. Auch gibt es noch keine Förderanträge für einzelne Vorhaben, geschweige denn Zusagen. Gleichwohl scheint die Landesregierung gewillt zu sein, die Saale-Region als Ganzes zu betrachten und ihre Entwicklung zu unterstützen.
Zum Besuch der Region hatte der Ministerpräsident gestern einen weiteren Anlass: Kraftwerksbetreiber Vattenfall beging das 50-jährige Jubiläum seines Pumpspeicherkraftwerks Hohenwarte II. Technische Anlagen wie diese leisten einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität, geraten aber in den Wirren der Energiewende wirtschaftlich unter Druck. Ramelow sagte, er führe darüber intensive Gespräche mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).