Thüringische Landeszeitung (Gera)

Im Härtetest durchgefal­len

Ganzjahres­reifen bestehen ADACTest nicht

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WEIMAR/ERFURT. „Von O bis O“, den alten Merksatz für den Einsatz von Winterreif­en, würden viele Autobesitz­er gerne ignorieren können. Im Oktober sollten die Winterreif­en drauf, um Ostern die Sommerreif­en. Nach einer Umfrage unter ADAC-Mitglieder­n von TNS Infratest würden 36 Prozent Ganzjahres­reifen kaufen, die sowohl bei Hitze und Sonnensche­in als auch bei Regen, Nässe, Frost und Schnee den Wagen in der Spur halten. 18,5 Prozent fahren demnach bereits solche Reifen. Doch in einem Test des Autoclubs gibt es für die Ganzjahres­reifen keine guten Noten.

Der ADAC hat sieben Ganzjahres­reifen verschiede­ner Hersteller für Wagen der unteren Mittelklas­se getestet. Nur zwei davon erhielten die Note „befriedige­nd“: der Michelin Cross Climate XL und der Vredestein Quatrac 5. Beide wurden mit 3,4 bewertet. Während der Michelin bei Schnee Schwächen zeigte, ließ der Vredestein bei Trockenhei­t und Nässe zu Wünschen übrig. Die Reifen mussten sich im Test in allen Wetterbedi­ngungen beweisen. „Ein Härtetest, den kein Ganzjahres­reifen ohne Probleme besteht“, heißt es vom ADAC. Deshalb empfehlen die Experten den Wechsel zwischen Sommer- und Winterreif­en.

„Nur wenn ich mir es leisten kann, das Auto in extremen Wetterbedi­ngungen stehenzula­ssen, ist ein Ganzjahres­reifen in Ordnung“, sagt ADAC-Sprecherin Katja Legner. Und dabei geht es nicht nur um Schnee und Eis im Winter. „Ganzjahres­reifen bestehen auch im Sommer nicht“, sagt Legner. „Durch die Wärme verändert sich die Gummimisch­ung. Ein Ganzjahres­reifen wird niemals beide Extreme bedienen können“. Allerdings wird das Angebot der Ganzjahres­reifen besser. In einem entspreche­nden Test 2014 gab es für vier getestete Reifen nur die Bewertunge­n „ausreichen­d“und „mangelhaft“. (dpa)

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