Thüringische Landeszeitung (Gera)
Kruppa würdigt Ehrenamtliche
LAndesBeAuftrAgte: Freiwillige können GesellsChAft in FlüChtlingsfrAge einen
ERFURT. Thüringens Migrationsbeauftragte Mirjam Kruppa sieht in der Arbeit von Ehrenamtlichen einen wichtigen Beitrag, um in der Gesellschaft mehr Verständnis für Flüchtlinge zu wecken. Ihr Wirken sei ein wichtiger Baustein, die Bevölkerung zu einen, sagte Kruppa. „Wir werden aber nie alle erreichen.“Durch Patenschaften, Projektarbeiten oder über Sport könne ein Zugang zu Geflüchteten gefunden werden. Ehrenamtliche sollten deshalb in ihrer Arbeit unterstützt werden.
„Die Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft wird nur gelingen, wenn wir uns Zeit für Begegnungen nehmen“, erklärte Kruppa zur Interkulturellen Woche, die derzeit in Thüringen läuft.
Die Landesbeauftragte rechnet ein Jahr nach dem großen Zustrom von Geflüchteten mit mehr Besuchern bei den Veranstaltungen. In vielen Landkreisen und Städten sind unter anderem Gottesdienste, Lesungen und Konzerte in verschiedenen Sprachen geplant.
Begegnungen mit Menschen, die zum Beispiel vor Kriegen und Armut geflohen sind, seien wichtig, um den Integrationsprozess gemeinsam zu gestalten – „im gegenseitigen Einvernehmen und nicht mit einseitigen Vorgaben und Verboten“, ist Kruppa überzeugt. In der Flüchtlingsfrage sei die Gesellschaft gespalten. Diese Spaltung ist nach ihrer Einschätzung im vergangenen Jahr verstärkt zu Tage getreten. Die BeAuftrAgte der Thüringer LAndesregierung für IntegrAtion, MigrAtion und FlüChtlinge, MirjAm KruppA. Foto: MArtin SChutt
2015 kamen fast 30000 Flüchtlinge nach Thüringen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es 4242. Viele haben den Freistaat wieder verlassen und sind in andere Bundesländer gezogen. Als Konsequenz aus dem gestiegenen Bedarf von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit hat Kruppa drei Koordinatoren in ihr Haus berufen. Sie hätten seit April alle Kreise und kreisfreien Städte besucht, um sich dort über Sorgen und Nöte zu informieren, berichtete die Beauftragte. „Sie sind sehr gefragt.“
Die Interkulturelle Woche wird in diesem Jahr bundesweit bereits zum 41. Mal veranstaltet. Sie geht auf eine Initiative der Evangelischen Kirche, der Deutschen Bischofskonferenz und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie zurück und findet immer im September inzwischen in Hunderten Städten und Gemeinden in ganz Deutschland statt. (dpa)