Thüringische Landeszeitung (Gera)
Wer braucht schon schilderlose Masten? Thomas Herrmann schreibt:
Ein Eisenacher Phänomen: Viele Stangen stehen offenbar nutzlos in der Stadt herum
Überall stehen sie in Eisenach herum, mal mehr, mal weniger, die schilderlosen Masten. Man findet sie am Marktplatz, am Lutherplatz, in der Nähe des Bachhauses, an der Rennbahn und auch an der Mühlhäuser Straße oder auch in den Ortsteilen, um nur ein paar Standorte zu nennen. Auf der Strecke vom Lutherplatz zum Bachhaus sind es fünf Masten, von der HypoVereinsbank bis zum Bäcker Rabe gar sieben schilderlose Masten, in Stockhausen in der Nähe des Blitzers sind es drei Stück.
Fragt man nun die Bürger, so teilen die sich schnell in 2 Lager. Lager 1: Masten sollen stehen bleiben, sie finden es in Ordnung, wenn überall Masten stehen. Dann kann man schnell ein Schild anbringen, wenn es nötig ist oder in Wahlkampfzeiten kann man daran Plakate aufhängen. Immerhin ist im nächsten Jahr Bundestagswahl, im übernächsten Jahr Oberbürgermeisterwahl und Stadtratswahl und so weiter. Vielleicht entdeckt der Kunstverein sie für eine Aktion, wie zum Beispiel für die „richtige Gestaltung“des Karlsplatzes Oder – oder – oder Lager 2: Nicht benötigte schilderlose Masten sollen abgebaut werden. Bei vielen ist dies auch einfach möglich, da sie in einer Hülse stecken. Die restlichen, insbesondere die alten sind einbetoniert und müssten dann mit Beton ausgebaut oder abgesägt werden.
So steht zum Beispiel ein solcher schilderloser Mast in Galgenform an der Brauerei gegenüber dem AfD-Büro. Dieser Mast wird einmal im Jahr zum Sommergewinnsumzug genutzt. Dann hängt dort das Schild, dass die Innenstadt vorübergehend gesperrt ist.
Aus meiner Sicht sollten alle schilderlosen Masten abmontiert werden, damit die Stadt aufgeräumter aussieht.