THC gegen Nellingen gefordert

ERFURT. Gegen vier in der Nacht waren die THC-Handballerinnen mit dem gewichtigen Gepäck von zwei Auswärtspunkten aus Oldenburg zurück. Doch erst weit nach fünf lag Herbert Müller (Foto) im Bett. Schon im Bus kriegte der Trainer kein Auge zu. Auch tiefe Zufriedenheit kann schlaflos machen. „Ich war so glücklich über dieses 27:23 und so stolz auf die Mannschaft“, sagte der 54-Jährige, wohl wissend, dass gerade im Angriff „noch Luft nach oben war“, dass sein Team hier „noch zu viele Bälle verschenkt hatte“. Egal.

In Oldenburg, da ist sich Müller sicher, dürften noch einige Konkurrenten Punkte liegen lassen. Deshalb wiegt der Auswärtssieg des THC zum Auftakt einer nicht einfachen englischen Woche auch so schwer.

„Wir haben uns die Sicherheit erarbeitet, gegen Spitzenteams etwas reißen zu können“, sagte Müller mit Blick auf das noch schwerere Auswärtsspiel nächsten Mittwoch in Metzingen und zählte die Thüringer Pluspunkte dieses Oldenburger Abends auf: die bessere Torhüterleistung, mehr geblockte Bälle, eine klug Regie führende Kerstin Wohlbold, dazu Meike Schmelzer, die vorn am Kreis und in der Abwehr gleichermaßen überzeugte. Nun stehen morgen gegen den TV Nellingen erstmal die Hausaufgaben an. Müller warnt davor, den Liga-Neuling zu unterschätzen. Trotz der beiden zu Buche stehenden Niederlagen gegen Leverkusen und Buxtehude hat der Tabellenletzte aus Baden-Württemberg den Favoriten lange Zeit Paroli geboten.

Zur Vorbereitung hatte der Trainer seinen Spielerinnen gestern vor allem Regeneration verordnet: morgens diverse Reha-Maßnahmen, abends eine alternative Einheit. Heute folgt noch ein Training mit begleitender Videoanalyse. Dann wird Müller seinen Spielerinnen auch noch mal jene Szene aus Oldenburg zeigen, als sie bei eigener 9:6-Führung einen Siebenmeter vergaben und wenig später 9:10 hinten lagen. „Das sind Schlüsselszenen“, sagt Müller, „in denen musst du das Spiel an dich reißen oder du wirst bestraft.“

! THC – TV Nellingen, Sonnabend, 18 Uhr SalzaHalle Bad Langensalza