Thüringische Landeszeitung (Gera)
Richter in roten Roben
Die Frauen und Männer am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe tragen diese Gewänder – Eröffnung vor 65 Jahren
KARLSRUHE. Die Männer und Frauen tragen knallrote Gewänder und knallrote Hüte auf dem Kopf. Damit sehen sie ein bisschen so aus wie Magier.
Doch um Zauberei geht es nicht, wenn diese Gruppe zu sehen ist. Trotzdem sind ihre Auftritte spannend. Denn die Männer und Frauen sind Richter am höchsten Gericht in Deutschland: dem Bundesverfassungsgericht.
Es hat am kommenden Mittwoch Geburtstag. Am 28. September im Jahr 1951 war es mit einer Feier eröffnet worden. Das ist 65 Jahre her.
Seit es das Bundesverfassungsgericht gibt, werden dort Fälle verhandelt, die die Verfassung von Deutschland betreffen. Das ist das Grundgesetz. Darin stehen die wichtigsten Regeln für unser Land. Das Bundesverfassungsgericht könnte zum Beispiel gefragt sein, wenn die Regierung von Deutschland ein neues Gesetz beschließt.
Ist jemand der Ansicht, das Gesetz verstoße gegen das Grundgesetz, kann er sich an das Bundesverfassungsgericht wenden.
Es wird dann geprüft, ob die Beschwerde berechtigt ist. Wenn die Richter am Ende der Ansicht sind: Ja! Dann muss die Regierung das Gesetz zurücknehmen oder verbessern.
Tausende Menschen wenden sich jedes Jahr an das höchste Gericht. Zum Beispiel auch, weil sie sich mit anderen in einer Sache streiten.
Die Richter des Bundesverfassungsgerichts sollen dann letztlich entscheiden, ob dabei das Grundgesetz Deutschlands verletzt wird. Die Roben der Richter sowie ein Richterbarett beim Bundesverfassungsgericht. Foto: Uli Deck