Thüringische Landeszeitung (Gera)

Licht und Schatten zum Bundesliga-Auftakt

Science City Jena verliert mit 76:86 in Gießen. Deutliche Steigerung nach katastroph­alen ersten 20 Minuten

- VON HOLGER ZAUMSEGEL

JENA. Aufsteiger Science City Jena hat einen Sieg zum BBL-Auftakt verpasst. Bei den Gießen 46ers verloren die Thüringer nach schwachen ersten 20 Minuten verdient mit 76:86. Es war ein Spiel mit Licht und Schatten, wie auch Jenas Trainer Björn Harmsen fand: „Wir haben es zu Beginn nicht geschafft, die gleiche Intensität wie Gießen aufs Parkett zu bringen.“

Die Folge war beim 6:17 durch einen Dreier von Gießens Dwayne Evans ein schneller Zehn-Punkte-Rückstand. Blitzschne­ll wirbelten die Gießener die Jenaer Abwehrreih­e durcheinan­der, machten Punkt um Punkt. Keine Frage, in der BBL herrscht ein anderes Niveau als in der vergangene­n Saison in der 2. Bundesliga ProA. Jenas erste Punkte in Deutschlan­ds Basketball-Oberhaus hatte zuvor übrigens Julius Jenkins erzielt. Er war einer von vier neuen Spielern, die Björn Harmsen zu Beginn aufs Feld schickte, nur Immanuel McElroy war aus dem Aufstiegst­eam auf dem Parkett.

Doch bei Science City war noch mächtig Sand im Getriebe. „Kein Wunder nach der katastroph­alen Vorbereitu­ng“, meinte Harmsen. Viele Spieler seien noch nicht in der Form, in der sie sein sollten. „Und dann haben wir zum Auftakt auch einen Gegner erwischt, der eine perfekte Vorbereitu­ng hatte.“

Es war zunächst kein Duell auf Augenhöhe mit dem fünffachen Deutschen Meister vor 3124 Zuschauern in der Osthalle. Als es in die Kabinen ging, hieß es 30:45 aus Thüringer Sicht. Besonders die Jenaer Verteidigu­ng sah schlecht aus, was nur zehn Rebounds belegen. Im Vergleich: Gießen kam in der ersten Hälfte auf 23. Auch die Treffsiche­rheit der Gäste ließ zu wünschen übrig – besonders jenseits der Drei-Punkte-Linie. Jenas Wayne Bernard

Während in der Halbzeitpa­use unter so manchen mitgereist­en Jenaern die Hoffnung geäußert wurde, die Niederlage möge nicht ganz so hoch ausfallen, gab sich das Harmsen-Team noch lange nicht geschlagen. Als es mit 58:61 aus Jenaer Sicht in den Schlussabs­chnitt ging, war alles wieder offen. „Das war sehr positiv. Wir lagen schon fast mit zwanzig Punkten zurück. Aber wir haben uns nicht aufgegeben, sind zurückgeko­mmen“, sagte SCJ-Kapitän Wayne Bernard.

Am Ende hieß es 76:86. „Ein verdienter Sieg für Gießen“, meinte Jenas Trainer Harmsen. „Der Rückstand zu Beginn hat uns viel Kraft gekostet.“Mut macht ihm die Steigerung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte. „Das Spiel ist symptomati­sch für uns. Aber wir werden uns steigern, die Qualität ist vorhanden.“Die erste Möglichkei­t, das unter Beweis zu stellen, ist beim ersten Heimspiel am Freitagabe­nd ab 20.30 Uhr. Dann heißt der Gegner Alba Berlin. Immanuel McElroy (in Blau), als einziger aus Jenas Aufstiegst­eam auf dem Parkett, versucht, zwei Gießener zu blocken. Foto: Marcus Schulze

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