Thüringische Landeszeitung (Gera)

Bekele gewinnt Berlin-Marathon: Weltrekord nur knapp verpasst

Nur sechs Sekunden fehlten Äthiopiens LaufLegend­e für eine neue Bestzeit – Steffen Uliczka als 16. bester Deutscher

- VON RALF JARKOWSKI

BERLIN. Irres Rennen, tolle Zeit und ein würdiger Sieger: Auf den Spuren seines legendären Landsmanns Haile Gebrselass­ie hat nun auch Kenenisa Bekele beim Berlin-Marathon triumphier­t. Der 34 Jahre alte dreimalige Bahn-Olympiasie­ger gewann die 43. Auflage des Klassikers gestern in 2:03:03 Stunden und verpasste den zwei Jahre alten Weltrekord des Kenianers Dennis Kimetto nur um sechs Sekunden. Etwa anderthalb Kilometer vor dem Ziel setzte sich Bekele vom großen Favoriten Wilson Kipsang aus Kenia ab, der Sieger von 2013 wurde diesmal in 2:03:13 Stunden Zweiter. Als Dritter kam sein Landsmann Evans Chebet in 2:05:31 Stunden auf der Straße des 17. Juni ins Ziel. Kenenisa Bekele freut sich nach dem 43. BerlinMara­thon als Sieger im Ziel. Der Äthiopier verpasste den Weltrekord nur um sechs Sekunden. Foto: Maurizio Gambarini,dpa

Bei idealen Witterungs­bedingunge­n – rund 12 Grad beim Start, sonnig und fast windstill – stürmten die Männer aus der ersten Reihe wie entfesselt los: Den ersten Kilometer sprinteten Kipsang und Co. geradezu in wahnsinnig­en 2:40 Minuten – der 1000-Meter-Weltrekord auf der Bahn steht bei 2:12 Minuten. Bei Kilometer 10 lag die Spitzengru­ppe nach 29:00 Minuten klar auf Weltrekord-Kurs.

Auch bei der Halbmarath­onMarke hielten die Stars an der Spitze das hohe Tempo, sogar die Pacemaker waren da längst ausgestieg­en. Vor allem der Kenianer Geoffrey Ronoh drückte vorn auf die Tube, 61:11 Minuten zur Halbzeit – das war 34 Sekunden unter dem KimettoWel­trekord. Ronoh konnte bei Kilometer 27 sein Tempo nicht mehr halten und ließ abreißen – Kipsang und Bekele übernahmen die Spitze, am Ende hatte Bekele mehr zuzusetzen. Beim Inlineskat­er-Marathon hatte am Vortag Bart Swings schon zum vierten Mal in Serie triumphier­t. Belgiens bester Eisschnell­läufer gewann in 59:59 Minuten – und zum ersten Mal im Massenspri­nt. Überschatt­et wurde das Rennen vom Tod eines 58-Jährigen. Für den Mann kam nach Angaben des Veranstalt­ers trotz sofortiger Rettungsma­ßnahmen jede Hilfe zu spät. Der Vorfall ereignete sich bei Kilometer 28. Über die Ursache sei nichts bekannt, hieß es.

Bei den Frauen siegte die Niederländ­erin Manon Kamminga in 1:08:38 Stunden zum dritten Mal nach 2013 und 2014 in Berlin. Auf Platz zwei kam Katharina Rumphus aus Heilbronn zeitgleich mit der Drittplatz­ierten und Vorjahress­iegerin Sandrine Tas aus Belgien ins Ziel. dpa

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