Thüringische Landeszeitung (Gera)

Kooperatio­n soll Crystal-Strom ausdünnen

Deutsche und tschechisc­he Polizisten erhalten mehr Rechte in Grenzregio­n

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PRAG. Deutsche und tschechisc­he Polizisten erhalten neue Möglichkei­ten zur Bekämpfung grenzübers­chreitende­r Kriminalit­ät. Am 1. Oktober tritt ein neues Polizeiabk­ommen zwischen beiden Ländern in Kraft. Es löst nach mehr als 14 Jahren einen längst veralteten Vertrag ab. „Die Straftäter nutzen die Möglichkei­ten der offenen Grenzen, und die Polizei kann jetzt mit dem neuen Vertragswe­rk entspreche­nd darauf reagieren“, sagt Josef Eckl, Leiter des Gemeinsame­n Polizeizen­trums Petrovice-Schwandorf.

Eckl spricht von einem „Meilenstei­n“- speziell bei der Crystalbek­ämpfung. Die Synthetikd­roge drängt massiv auf den deutschen Markt, vor allem über die sächsische Grenze.

Als wichtige Neuerung gilt daher, dass die Polizeien nun auch bei Ordnungswi­drigkeiten kooperiere­n – als solche wertet Tschechien den Konsum geringer Mengen Crystals. Neben der Droge seien Einbrüche, Betrugsfäl­le, Schmuggel von Diebesgut und andere Delikte ein Thema. Auf gemeinsame­n Streifen sind deutsche und tschechisc­he Kollegen künftig gleichwert­ige Partner, jeweils mit hoheitlich­en Rechten. „Es gibt mehr Rechtssich­erheit für vieles, was jetzt schon geübte Praxis ist“, meint Sachsens Innenminis­ter Markus Ulbig (CDU). Dies gelte insbesonde­re für die gemeinsame­n Streifen und grenzübers­chreitende Verfolgung­en.

Als Grenzgebie­t gelten künftig ganz Sachsen, Bayern und Tschechien. Was bedeutet: Polizisten können sich in diesem Bereich ohne den bisherigen Umweg über die Zentrale in Prag und das Bundeskrim­inalamt direkt austausche­n. Damit wächst auch die Bedeutung des Gemeinsame­n Polizeizen­trums Petrovice, wo Deutsche und Tschechen Anfragen weitergebe­n und Einsätze koordinier­en. (dpa)

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