Schweinestall von Gumpert inspiziert

Amtstierärzte gehen Vorwürfen nach

GROBENGEREUTH. Nach jüngsten Vorwürfen von Tierschützern hat das Veterinäramt die Schweineställe im Agrarbetrieb von Bauernpräsident Helmut Gumpert in Knau (Saale-OrlaKreis) inspiziert. Den ganzen Dienstag über habe sich eine dreiköpfige Kontrollgruppe am Standort Grobengereuth der Agrarprodukte Laskau GmbH aufgehalten, deren Geschäftsführer Gumpert ist. Die Untersuchungen führt die Tierärztin Barbara Moldenhauer, Leiterin des Fachdienstes Veterinär und Lebensmittelüberwachung im Schleizer Landratsamt. Wann mit Kontrollergebnissen zu rechnen ist, könne noch nicht gesagt werden.

Die Amtstierärzte schauten bei den Sauen nicht nur nach äußerlichen Verletzungen. Kontrolliert werde auch die Herzfrequenz. Bei den Ferkeln werde nach Brüchen und Anzeichen für Erkrankungen wie Durchfall geschaut. Stallgrößenverhältnisse und -ausrüstungen spielen ebenso eine Rolle wie Fütterung oder Beschäftigung der Tiere. Nicht zuletzt werden verendete Ferkel inspiziert. Zudem werde das Stallklima gemessen sowie die Ausrüstung der Boxen unter die Lupe genommen.

Anlassbezogene Kontrollen wie gestern seien anzumelden, wies die Kreisverwaltung Kritik zurück. Unangemeldet wurde die Ferkelaufzucht zuletzt 2013 überprüft. Damals habe es lediglich Beanstandungen zur Ausrüstung des Stalles gegeben. Eine Mitarbeiterschulung zur Ferkeltötung habe es erst 2015 gegeben.

Tierschützer werfen Gumpert mit einem heimlich gedrehten Video der brutalen Tötung eines Ferkels Verstöße gegen den Tierschutz vor (die TLZ berichtete mehrfach). Dieser Fall soll sich vor der Schulung zugetragen haben. (mko)