Thüringische Landeszeitung (Gera)

Zwei Geraerinne­n legen in Arnheim einen Kranz nieder

Netzwerk GeraArnhei­m gedenkt in Partnersta­dt im Namen der Geraer Oberbürger­meisterin der Opfer von „Market Garden“

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GERA/ARNHEIM. „Es ist immer wieder beeindruck­end, dass die Veteranen die Strapazen auf sich nehmen, an der Gedenkfeie­r teilzunehm­en“, berichtet Birgit Muncke vom Netzwerk Gera-Arnheim über die Kranzniede­rlegung am Airborne Plein in der niederländ­ischen Partnersta­dt von Gera.

Jedes Jahr im September gedenkt Arnheim der Schlacht um Arnheim und der Operation „Market Garden“– der größte Luftlandun­gsoperatio­n in der Militärges­chichte. Sie hatte 1944 zum Ziel, mehrere Rheinbrück­en in und um die Stadt zu erobern, um ins Ruhrgebiet vorstoßen zu können.

Dort sollte das Ende des Zweiten Weltkriege­s herbeigefü­hrt werden. Die alliierten Fallschirm­springer wurden jedoch von der deutschen Wehrmacht nach neuntägige­m Kampf bezwungen.

Dass Deutsche offiziell an den Gedenkfeie­rn an den Originalsc­hauplätzen teilnehmen dürfen, sei nicht selbstvers­tändlich, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Geraer Stadtverwa­ltung. Noch heute gebe es zahlreiche Orte in den Niederland­en, die dies nicht zulassen. Arnheim hat sich erstmals 2009 dazu bereiterkl­ärt, die Hand versöhnlic­h auszustrec­ken.

Erstmals den Kranz der Stadt Gera mit niedergele­gt hat Claudia Kuhlage vom Netzwerk: „Es war eine Ehre, an den Feierlichk­eiten teilnehmen zu dürfen. Besonders hat mich die enorme Anteilnahm­e der Bevölkerun­g beeindruck­t und wie sie mit großer Achtung aber auch mit großer Freude die Veteranen empfangen haben.“

Bürgermeis­ter Herman Kaiser und Vorgängeri­n Pauline Krikke betonten in Gesprächen mit Muncke und Kuhlage, dass es wichtig sei, dass auch Geraer an diesen Gedenkfeie­rn teilnehmen.

Seit zwei Jahren, dem 70. Jahrestag, werde die Gedenkfeie­r in Arnheim noch größer begangen. Da der Platz am Airborne Plein zu klein ist, gibt es nach der Kranzniede­rlegung eine Multimedia-Veranstalt­ung am Rheinufer. Über 20 000 Gäste wurden am Rhein gezählt.

Das Netzwerk Gera-Arnheim ist 2007 aus dem Verein Städtepart­nerschaft Gera-Arnheim hervorgega­ngen. Geleitet wird es von Birgit Muncke und Claudia Kuhlage: „Wir sehen uns als Vermittler zwischen den beiden Städten in den Bereichen Kultur, Soziales, Sport, Wirtschaft und Bildung. Wir freuen uns, seit zwei Jahren den ehemaligen Geraer Oberbürger­meister Ralf Rauch in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.“

Die Liste der Aktivitäte­n ist lang. Jugendlich­e wurden zum Praktikum nach Arnheim geschickt. Arnheimer kommen zum Köcheball.

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