Thüringische Landeszeitung (Gera)
Gebühr statt Honorar
Der Hang zum städtischen Verdienen
Keine Entscheidung zu treffen, wäre das falsche Signal, hieß es im Haushaltausschuss des Geraer Stadtrates, als es um vergleichsweise kleine Beträge ging.
Zwischen 2000 und 2500 Euro betragen die Einnahmen im Jahr, die Gera dafür erhält, weil Gastwirte beispielsweise in den Fußgängerzonen Schloßstraße, Bachgasse oder Markt Tische , Stühle und Schirme vor die Tür stellen dürfen.
Diese Restaurants im Freien lassen den Aufenthalt in der Stadt zum Erlebnis werden.
Sie machen die Stadt erst schön.
Jedem, der auf diese Art dafür sorgt, Leben in die Stadt zu holen, dem müsste die Stadtverwaltung dankbar sein.
Doch statt den Einsatz für Gera zu honorieren wird zuerst ans Verdienen, ans Absahnen gedacht.
So jedenfalls mutet die jetzt geplante Erhöhung der Gebühren an.
Da hilft es auch nicht viel, darauf zu verweisen, dass Gera damit immer noch am günstigsten sei.
Wer in Gera sein Geschäft betreibt, zahlt schon Gewerbesteuer an die Stadt, wenn ihm auch noch die Immobilie gehört, kommt die Grundsteuer obendrauf.
Die richtige Entscheidung zu treffen, das muss die Aufgabe der Stadträte sein.
Dazu gehört natürlich nicht, mit kleinen Beträgen zu schludern. Viel wichtiger aber ist, endlich Millionenausgaben zu hinterfragen.