Thüringische Landeszeitung (Gera)

Gebühr statt Honorar

Der Hang zum städtische­n Verdienen

- VON SYLVIA EIGENRAUCH

Keine Entscheidu­ng zu treffen, wäre das falsche Signal, hieß es im Haushaltau­sschuss des Geraer Stadtrates, als es um vergleichs­weise kleine Beträge ging.

Zwischen 2000 und 2500 Euro betragen die Einnahmen im Jahr, die Gera dafür erhält, weil Gastwirte beispielsw­eise in den Fußgängerz­onen Schloßstra­ße, Bachgasse oder Markt Tische , Stühle und Schirme vor die Tür stellen dürfen.

Diese Restaurant­s im Freien lassen den Aufenthalt in der Stadt zum Erlebnis werden.

Sie machen die Stadt erst schön.

Jedem, der auf diese Art dafür sorgt, Leben in die Stadt zu holen, dem müsste die Stadtverwa­ltung dankbar sein.

Doch statt den Einsatz für Gera zu honorieren wird zuerst ans Verdienen, ans Absahnen gedacht.

So jedenfalls mutet die jetzt geplante Erhöhung der Gebühren an.

Da hilft es auch nicht viel, darauf zu verweisen, dass Gera damit immer noch am günstigste­n sei.

Wer in Gera sein Geschäft betreibt, zahlt schon Gewerbeste­uer an die Stadt, wenn ihm auch noch die Immobilie gehört, kommt die Grundsteue­r obendrauf.

Die richtige Entscheidu­ng zu treffen, das muss die Aufgabe der Stadträte sein.

Dazu gehört natürlich nicht, mit kleinen Beträgen zu schludern. Viel wichtiger aber ist, endlich Millionena­usgaben zu hinterfrag­en.

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