Thüringische Landeszeitung (Gera)
Neue Generation
Die Zukunft des Thüringer Bobsports
Thüringens Bobsport steht vor der echten Zäsur.
Mit den etwas überraschenden Rücktritten der Weltmeister Anja Schneiderheinze und Maximilian Arndt, der schon im Juni sein Karriereende erklärte, gibt es keine Medaillenkandidaten aus dem einstigen BobWunderland mehr. Zum ersten Mal, seit in den 70igern, als die DDR in Oberhof die Formel 1 des Winters ports quasi neu erfand, hat Thüringen keinen Meister an den Lenkseilen mehr. Nehmer, Germeshausen, Hoppe, Lange – zuletzt Arndt und Schneiderheinze hießen die Erfolgsgaranten im Eiskanal.
Nun müssen die erfahrenen Trainer in Oberhof und Erfurt sowie der neugegründete BobRacingClub Thüringen auf eine neue Generation setzten. Mit Mariama Jamanka raste eine Frau immerhin schon im Weltcup mit. Jonas Jannusch fuhr im Monobob zu Gold bei den Olympischen Jugendspielen.
Doch der Sonneberger Jannusch ist erst 18 Jahre alt. Sein Trainingskollege HansPeter Hannighofer, ein Erfurter Diskuswerfer, ist 19. Blutige Lehrlinge in einem Sport, wo erst mit 26 die JuniorenZeit endet.
Deshalb braucht BobThüringen in den nächsten Jahren Geduld und eine Aufbruchstimmung. Das Material für den Neustart ist vorhanden. Das Fernziel lautet Olympische Spiele in Peking 2022. Erst dann sind neue Erfolge realistisch.