Thüringische Landeszeitung (Gera)
Über 1000 Schüler zur Studienmesse
Studieneinrichtungen aus Mitteldeutschland und darüber hinaus, Institutionen und Unternehmen informieren in Gera
GERA. Ein runder Geburtstag mit zwei Premieren: Zum zehnten Mal hatten der Landkreis Greiz und die Stadt Gera gestern zur Ostthüringer Studienmesse „Studieren zu Haus“ins Geraer Kultur- und Kongresszentrum eingeladen, zum ersten Mal mit dem dazu passenden Geraer Namenszusatz „Hochschulstadt“und zum ersten Mal seit den Umwandlungen der Geraer Berufsakademie in eine Duale Hochschule und der privaten SRHFachhochschule für Gesundheit in eine Hochschule.
Über 1000 Schüler ab Klasse 10 aus ganz Ostthüringen und darüber hinaus schauten an den Ständen der 51 Aussteller vorbei. Neben 23 Universitäten, Hochund Fachhochschulen, zu denen erstmals auch die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg gehörte, waren Institutionen wie Arbeitsagentur, Verwaltungen und Landwirtschaftsamt und auch 18 Unternehmen dabei – Praxispartner fürs Duale Studium. Dass die Unternehmen auf einer Börse fürs Studieren dabei einen Spagat wagen, bestätigen Frank Walter von der HBS Elektrobau GmbH und Connie Sachse von Meleghy Automotive. Denn eigentlich werden dringender Auszubildende gesucht und aus der Industrie ist zuletzt wieder öfter von einer „Überakademisierung“zu hören. „Es geht teils viel zu stark zum Studium“, findet Frank Walter, als Ausbildungsleiter für rund 60 Azubis verantwortlich: „Uns wäre es lieber, es käme erst die Ausbildung und dann zur Weiterqualifizierung ein Studium.“Er, wie auch Connie Sachse hätten deshalb nicht nur Studienmöglichkeiten im Unternehmen, sondern eben auch die Lehre angesprochen. „Zumal wir auch nicht jedes Jahr duale Studenten nehmen können“, sagt Connie Sachse.
Dabei ist ja gerade ein Vorteil des dualen Studierens, neben einer Bezahlung, das Sammeln von Praxiserfahrung, finden Saskia Wiedenhöft und Alisa Gierth. Die beiden Elftklässlerinnen des Zeulenrodaer Gymnasiums würden gern beide diese Art des Studiums aufnehmen, auch wenn es den klaren Berufswunsch bei beiden noch nicht gebe. Während sie sich von der Zahl der Aussteller fast etwas überfordert sahen, lobten die Schleizer Gymnasiastinnen Frederike Köhler und Juliane Müller die Messe. „Man wird sehr gut beraten und bekommt viel Infomaterial“, sagte Frederike Köhler. Sie würde gern in die Lehramtsrichtung gehen, ihre Mitschülerin liebäugelt mit einem Theologie-Studium. „Es ist schön zu erfahren, dass man so nah an der Heimat studieren kann“, sagte Juliane Müller.
Zufrieden zeigte sich Bianca Schmidt mit dem ersten Messeauftritt. Die Studienberaterin der Hochschule Coburg meinte: „Es lief gut, Fragen kamen zu all unseren Studienangeboten, besonders aber zu den Design-Studiengängen.“Auch für Manuela Mittelberger am Stand der Dualen Hochschule Gera-Eisenach sei es „sehr gut gelaufen“. Besonders freute sie die hohe Nachfrage im Bereich Technik.
Um noch gezielter auf Aussteller zu zugehen, wartete am Eingang erstmals das Messeleitsystem „Bo-B“auf die Schüler. Mit einem kurzen Check der Interessen konnten gezielt Stände empfohlen werden.