Thüringische Landeszeitung (Gera)
Waldbrandgefahr in Thüringen steigt
Besonders im Osten gibt es gefährdete Wälder – In ganz Deutschland herrscht Gefahrenstufe 3
ERFURT. Mit der Hitze steigt auch die Gefahr von Waldbränden in Thüringen deutlich an. Besonders gefährdet seien die östlichen Regionen um Jena und Stadtroda, bestätigte gestern Horst Sproßmann, Sprecher der Thüringer Forstverwaltung. Mit Ausnahme der Forstämter nahe Schmalkalden und Oberhof herrsche im gesamten Bundesland bereits Gefahrenstufe 3 – mittlere Waldbrandgefahr.
Trockene Äste und ausgedörrtes Gras könnten sich in Sekundenschnelle entzünden. „Dementsprechend vorsichtig müssen Wanderer und Spaziergänger derzeit sein“, erklärte Sproßmann. Denn ein Drittel aller Brände entstehen durch Leichtsinnigkeit oder Fehlverhalten. Ein Abklingen der Gefahr trete erst nach intensiven Regenfällen oder einem deutlichen Wetterumschwung ein.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst gibt Thüringenforst jeden Tag eine Gefahreneinschätzung heraus. Insgesamt aber sei der Freistaat „kein klassisches Waldbrandland wie etwa Brandenburg oder auch Ostsachsen“, sagte Sproßmann. So gebe es in Thüringen nur wenige Gebiete mit trockenen Sandböden und Kiefernwälder mit ihrem deutlich höherem Brandpotenzial. In diesem Jahr sind die Wälder bislang von Schlimmerem verschont geblieben. Bis Ende Mai wurden in Thüringen fünf Feuer registriert, die Flammen vernichteten rund 0,45 Hektar Wald. Der wirtschaftliche Schaden beträgt durchschnittlich 2000 bis 2500 Euro je Hektar.