Thüringische Landeszeitung (Gera)
Auto rammt Polizeiwagen in Paris
Bewaffneter Fahrer stirbt
PARIS. Am Tag nach der entscheidenden Runde der französischen Parlamentswahlen bleibt Präsident Emmanuel Macron und seiner Partei „La République en Marche“(LREM) kaum Zeit zum Feiern. Auf den Pariser Champs-Élysées hat ein 31-Jähriger am Nachmittag ein mit Sprengstoff beladenes Auto in einen Polizeitransporter gerammt. Weder Polizeibeamte noch Passanten seien dabei verletzt worden, teilte die Polizei mit. Das französische Innenministerium erklärte, das Auto des Angreifers habe Feuer gefangen, der Fahrer sei tot. Er sei bewaffnet gewesen.
Die für Terrorismus zuständige Staatsanwaltschaft leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen ein. Der Sender BFM TV berichtete, der Mann sei polizeibekannt und habe in seinem Auto eine Gasflasche gehabt.
Dabei traten die Wahlergebnisse – die jüngste, weiblichste und mit der größten Zahl an politischen Novizen besetzte Nationalversammlung in der Geschichte der Frankreichs – in den Hintergrund. Macrons Partei LREM konnte mit ihren Verbündeten von der Zentrumspartei MoDem 350 der 577 Mandate erobern: eine 60-Prozent-Mehrheit. Das rechte Lager (Republikaner mit Verbündeten) wurde von 199 auf 137 Abgeordnete gestutzt, das linke Lager (Sozialisten mit Verbündeten) von 284 auf 45 Vertreter. Der rechtsextreme Front National hat acht Abgeordnete. (PH)