Thüringische Landeszeitung (Gera)
Eiskalter SpieleSpaß
„Icecool“ist Kinderspiel des Jahres 2017. Die Jury lobt das Geschicklichkeitsspiel für die originelle Gestaltung, Geschichte und Ausstattung
Eiskalt die Schule schwänzen und stattdessen nach leckeren Snacks suchen: Das machen die frechen Pinguine im Spiel „Icecool“am liebsten. Das Brettspiel von Brian Gomez wurde in Hamburg vom Verein „Spiel des Jahres“zum Kinderspiel des Jahres 2017 gekürt. Da sage noch einmal einer, Schule wäre uncool!
Die Jury fand die „Ice“-Schule sogar echt cool, „icecool“eben. Sie ernannte das Spiel aus dem Verlag Amigo deshalb zum besten Kinderspiel. „Hier stimmt alles: Brian Gomez verbindet eine originelle Spielgeschichte, eindrucksvolle Ausstattung, detailverliebte Illustration und fordernden Ablauf zu einem idealtypischen Geschicklichkeitsspiel“, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl seien sogar erstaunliche Tricks möglich. Damit sei die motorische Lernkurve groß, urteilte die Jury weiter. Schließlich sei es für Kinder jeden Alters schwer, sich beim Anblick des Spiels zurückzuhalten. Jeder wolle einfach die Pinguine über das Eis schlittern lassen.
„Icecool“eignet sich für zwei bis vier Teilnehmer ab sechs Jahren und kostet etwa 30 Euro. Der Aufbau gestaltet sich wie folgt:
Die „Ice“-Schule besteht aus fünf Räumen, die nebeneinander gesteckt, ein großes Spielfeld ergeben. Jeder Spieler versucht dann, seine farbige Figur mit geschickten Fingern durch die Schultüren zu schnippen, über denen die Fische mit der eigenen Farbe hängen.
Das Spiel erfordert viel Gefühl in den Fingerspitzen
Schafft es der Spieler, den Pinguin durch seine Tür zu schnippen, erhält er einen Fisch und eine Karte mit Siegpunkten. Aber Vorsicht: Ein Spieler versucht als Hausmeister mit seiner Figur die anderen zu erwischen. Gelingt ihm das, kassiert er den Schülerausweis der frechen Pinguine und erhält Siegpunkte.
Wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Geschicklichkeitsspiel, bei dem – mit ein bisschen Übung – die Figuren sogar über die Wände geschnippt werden können.
Neben dem Geschicklichkeitsspiel waren zwei weitere Spiele für den Preis nominiert. „Icecool“setzte sich schließlich gegen die Spiele „Captain Silver“von Wolfgang Dirscherl und Manfred Reindl (Queen Games) und „Der Mysteriöse Wald“von Carlo A. Rossi (Hutter Trade) durch.
Eigentlich sind aber alle drei Spiele Gewinner. Immerhin wurden sie aus 160 Kinderspielen ausgewählt. „Der Spielejahrgang 2017 ist vielfältig: Nahezu jede Altersgruppe wird angesprochen“, sagte Jury-Koordinatorin Sabine Koppelberg.
In diesem Jahr wurden vor allem Geschicklichkeits- und Gedächtnisspiele ausgesucht. Klassische Lauf- und Taktik- oder Kartenspiele waren dagegen weniger vertreten.
Ein bisschen enttäuscht äußerte sich Sabine Koppelberg in Bezug auf einige Spiele von erfahrenen Verlagen. „Auf den ersten Blick sehr reizvolle, raffinierte Aufbauten und innovative Mechanismen entpuppten sich im praktischen Spielbetrieb mit den Kindern als äußerst fehlerbehaftet und nahezu unspielbar.“