Thüringische Landeszeitung (Gera)
Für die einen Unkraut, für die anderen Wildkräuter
Nachgehakt: Der hoch gewachsene Grünstreifen in Geras Neuer Mitte ist nicht jedermanns Geschmack
GERA. Ein Geraer Leser sandte der Redaktion vor ein paar Tagen ein Foto vom aktuellen Randstreifen in Geras Neuer Mitte: Vor dem kurz gemähten Gras der Rasenfläche gegenüber des Stadtmuseums wuchert das Grün einen Meter hoch – sieht vor allem ungepflegt und damit alles andere als schön und attraktiv blühend aus.
Die einen halten das Grün für Unkraut. Die anderen wollen dabei Wildkräuter erkannt haben. Was verbirgt sich tatsächlich in diesem Grünstreifen, der vor einigen Wochen aufgeschüttet und worauf neu angesät wurde? Ist das gegenwärtig zu sehende wilde Grün gewollt oder ungewollt?
Unsere Zeitung befragte einen Experten. Thomas Kramer, Mitglied in der AG „Zwischennutzung“für Geras Neue Mitte, konnte Auskunft geben: Der Eindruck von Unkraut und auch Wildkräutern täusche nicht. „Es ist sowohl als auch“, bestätigt Thomas Kramer. Wildkräuter und Unkraut seien auf diesem schmalen Stück vorhanden. Der Grund: Auf dem Streifen wurde ganz neue Erde aufgebracht, in der sich viele einjährige Samenunkräuter vom Windanflug befinden. Diese keimen derzeit. Etwa 50 Prozent des Grüns ist Gemeine Melde, erklärt Kramer. Und es ist wohl das, was auch den meisten Passanten auffällt. „Jetzt wäre es nötig, dieses Grün abzumähen, dann würden diese Unkräuter nicht wiederkommen“, betont das Mitglied der AG „Zwischennutzung“. Jene Pflanzen, die nach der Mahd wieder wachsen, sind zum Großteil winterharte Wildkräuter, von denen auch Blüten, vielfach lila, zu erwarten sind. Hier soll es sich zum Beispiel um Wilde Malven, Wiesenstorchschnabel, aber auch um Habichtskraut handeln.
Der Mähtermin, berichtete Thomas Kramer gestern, soll übrigens heute festgelegt werden. In den nächsten Tagen also wird dieses meterhohe wilde Kraut erst einmal verschwinden.
Samenunkräuter vom Windanflug