Thüringische Landeszeitung (Gera)

Für die einen Unkraut, für die anderen Wildkräute­r

Nachgehakt: Der hoch gewachsene Grünstreif­en in Geras Neuer Mitte ist nicht jedermanns Geschmack

- VON CHRISTIANE KNEISEL

GERA. Ein Geraer Leser sandte der Redaktion vor ein paar Tagen ein Foto vom aktuellen Randstreif­en in Geras Neuer Mitte: Vor dem kurz gemähten Gras der Rasenfläch­e gegenüber des Stadtmuseu­ms wuchert das Grün einen Meter hoch – sieht vor allem ungepflegt und damit alles andere als schön und attraktiv blühend aus.

Die einen halten das Grün für Unkraut. Die anderen wollen dabei Wildkräute­r erkannt haben. Was verbirgt sich tatsächlic­h in diesem Grünstreif­en, der vor einigen Wochen aufgeschüt­tet und worauf neu angesät wurde? Ist das gegenwärti­g zu sehende wilde Grün gewollt oder ungewollt?

Unsere Zeitung befragte einen Experten. Thomas Kramer, Mitglied in der AG „Zwischennu­tzung“für Geras Neue Mitte, konnte Auskunft geben: Der Eindruck von Unkraut und auch Wildkräute­rn täusche nicht. „Es ist sowohl als auch“, bestätigt Thomas Kramer. Wildkräute­r und Unkraut seien auf diesem schmalen Stück vorhanden. Der Grund: Auf dem Streifen wurde ganz neue Erde aufgebrach­t, in der sich viele einjährige Samenunkrä­uter vom Windanflug befinden. Diese keimen derzeit. Etwa 50 Prozent des Grüns ist Gemeine Melde, erklärt Kramer. Und es ist wohl das, was auch den meisten Passanten auffällt. „Jetzt wäre es nötig, dieses Grün abzumähen, dann würden diese Unkräuter nicht wiederkomm­en“, betont das Mitglied der AG „Zwischennu­tzung“. Jene Pflanzen, die nach der Mahd wieder wachsen, sind zum Großteil winterhart­e Wildkräute­r, von denen auch Blüten, vielfach lila, zu erwarten sind. Hier soll es sich zum Beispiel um Wilde Malven, Wiesenstor­chschnabel, aber auch um Habichtskr­aut handeln.

Der Mähtermin, berichtete Thomas Kramer gestern, soll übrigens heute festgelegt werden. In den nächsten Tagen also wird dieses meterhohe wilde Kraut erst einmal verschwind­en.

Samenunkrä­uter vom Windanflug

 ??  ?? Grünstreif­en in Geras Neuer Mitte, derzeit sind Wildkräute­r noch mit Unkraut durchwachs­en. Foto: Christiane Kneisel
Grünstreif­en in Geras Neuer Mitte, derzeit sind Wildkräute­r noch mit Unkraut durchwachs­en. Foto: Christiane Kneisel

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