Thüringische Landeszeitung (Gera)

Land will besser für Beamte sorgen

Schadeners­atz soll übernommen werden

- VON KAI MUDRA

ERFURT. Nach der Sommerpaus­e will die Thüringer Landesregi­erung das Beamtenges­etz ändern und im Notfall Schmerzens­geldoder Schadeners­atzzahlung­en für die Staatsdien­er übernehmen.

Werden beispielsw­eise Polizisten oder Lehrer im Dienst attackiert, beleidigt oder gar verletzt, haben es die Betroffene­n oft schwer, gerichtlic­h zugesproch­ene Ansprüche gegen die Täter durchzuset­zen – oftmals ist bei denen nichts zu holen. Die Gesetzesin­itiative hat das Ziel, solchen Beamten zu helfen. Der Polizist oder der Lehrer würde das ihm zustehende Schmerzens­geld vom Land ausgezahlt bekommen. Danach versucht der Freistaat, die Geldforder­ung gegenüber dem verurteilt­en Angreifer oder Beleidiger einzutreib­en.

Die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) begrüßt die Initiative des Innenminis­ters. Das Vorhaben sei für die Motivation der Beamten wichtig, erklärt GdP-Landeschef Kai Christ. Es sei den Beamten nicht zuzumuten, über Jahre ausstehend­en Forderunge­n hinterherz­ulaufen. Sie würden im Dienst den Kopf für das Land hinhalten, da sei es nur fair, wenn ihnen das Land helfe. Das Saarland und RheinlandP­falz hätten bereits ähnliche gesetzlich­e Regelungen. Die Gewerkscha­ft der Polizei hilft seit dem Vorjahr ihren Mitglieder­n, zivilrecht­liche Forderunge­n wie Schadenser­satz oder Schmerzens­geld auch dann durchzuset­zen, wenn Strafverfa­hren eingestell­t wurden.

Sind bei der Gewerkscha­ft im Vorjahr 34 Anträge auf Unterstütz­ung ein- gegangen, so waren es bis Ende März diesen Jahres bereits 111 Polizisten, die Hilfe benötigten.

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