Thüringische Landeszeitung (Gera)

Ein unwiederbr­inglicher Verlust für die Kulturstad­t

Bürger sollen für den hervorrage­nden Künstler kämpfen, der die Staatskape­lle zu Höchstleis­tungen geführt hat

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Rita Schreck schreibt zu den Vorgängen am Deutschen Nationalth­eater (DNT) Weimar: Voller Entsetzen habe ich über die Zeitung erfahren, dass der Vertrag von Herrn Generalmus­ikdirektor Kirill Karabits nicht verlängert wird, und er somit 2019 das DNT und Weimar verlässt.

Ich finde es empörend, dass man einen so hervorrage­nden Künstler, der die Staatskape­lle zu Höchstleis­tungen geführt hat, aus der Stadt „vertreibt“! Herr Karabits hat mit der Staatskape­lle nicht nur die Besucher der Opern- und Konzertauf­führungen in Weimar begeistert, sondern internatio­nal den Klangkörpe­r und somit auch Weimar in die Welt getragen und höchste Wertschätz­ungen erfahren. Es wäre ein unwiederbr­inglicher Verlust für Weimar als „Kulturstad­t Europas“, wenn wir uns solche Chancen entgehen lassen und zusehen, wie so ein hoch geschätzte­r Dirigent, der für unsere Stadt, für uns als Bürger und für unser Land Großartige­s geleistet hat, keine Vertragsve­rlängerung erfährt.

Wenn schon ein Intendant nicht in der Lage ist, das zu erkennen, dann sollten wir Bürger uns dafür einsetzen und kämpfen, dass Herr Generalmus­ikdirektor Karabits uns erhalten bleibt, in Zeiten, wo Weimar im kommenden Jahr zwei große Ereignisse begeht und damit auch weltweit im Blickfeld von Kunst und Kultur steht.

Weimar braucht solche hervorrage­nden Menschen wie Herrn Kirill Karabits, damit wir auch weiterhin dem Anliegen dieser kulturvoll­en Stadt gerecht werden, aber auch zu schätzen wissen, was er uns gemeinsam mit der Staatskape­lle für glanzvolle Erlebnisse bereitet. Dafür lohnt es sich zu kämpfen, um den Machenscha­ften bestimmter Menschen entgegen zu wirken, damit Weimar auch künftig künstleris­ch auf hohem Niveau mithalten kann, und wir uns an dem Erreichten erfreuen können.

Aus meinem emotionale­n Empfinden, aber auch aus Erfahrunge­n mit ähnlichen Verfahrens­weisen zu personelle­n Affären am DNT entstanden meine Zeilen.

Das Einsetzen für die Sache hat sich auch damals gelohnt. Da ich weiß, dass Herr Karabits von sehr vielen Menschen geschätzt und verehrt wird, hoffe ich, dass sich noch viele Bürger unserer Stadt für ihn mit einsetzen.

 ??  ?? Die Erinnerung ist bei vielen Bürgern in der Kulturstad­t und weit darüber hinaus noch hellwach an jene Zeiten, in denen sie gegen Kulturabba­u-Tendenzen kämpften und auf die Straßen gingen. Hier ein Bild aus dem Jahr . Archivfoto: Peter Michaelis
Die Erinnerung ist bei vielen Bürgern in der Kulturstad­t und weit darüber hinaus noch hellwach an jene Zeiten, in denen sie gegen Kulturabba­u-Tendenzen kämpften und auf die Straßen gingen. Hier ein Bild aus dem Jahr . Archivfoto: Peter Michaelis

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