Thüringische Landeszeitung (Gera)
Vom Sportkomplex zum artenreichen Biotop
Nachgehakt : Areal in der Vollersdorfer Straßé
GERA. „Gera scheint noch nichts vom Bienensterben gehört zu haben?“, fragte sich vor wenigen Tagen eine Leserin verwundert, als sie unserer Redaktion von Mäharbeiten der Stadt auf einer in voller Blüte stehenden Blumenwiese berichtete. Das Areal, das sie meinte, war das des ehemaligen Sportkomplexes Vollersdorfer Straße.
Ihre Fragezeichen übermittelten wir an die Stadtverwaltung, die die Mäharbeiten und auch ihre Pläne für das Areal erklärt. „Aktuell werden nur Teile des ehemaligen Fußballplatzes gemäht“, heißt es. Einerseits solle die Fläche dadurch weiter „ausgemagert“werden, das heißt durch die Mahd werde die nährstoffreiche Biomasse von der Fläche „abgeschöpft“. Andererseits werde gegenüber der Kuckucksdiele der Sickerschacht für die Entwässerung des Hainbergweges angelegt, so die Stadt. „Dazu muss entsprechende Baufreiheit geschaffen werden.“
Darüber hinaus habe man bei dem Areal das Thema Bienen aber durchaus im Hinterkopf: „Die übrigen Blühflächen sollen tatsächlich als Bienenweide und Lebensraum für Schmetterlinge und allerlei Kleingetier dienen und werden später im Jahr gemäht“, so die Erklärung.
Das Grundstück, heißt es auf Nachfrage, sei nach wie vor im städtischen Eigentum „und soll sich als wertvolle, artenreiche Biotopfläche mit verschiedenartigen Lebensräumen entwickeln. Nicht zuletzt beherbergt das vorhandene Gebäude die größte Wochenstube der Mückenfledermaus in Thüringen.“