Thüringische Landeszeitung (Gera)
Marina Moser fällt Stein vom Herzen
Schwimmen: Starke Geraer Medaillenausbeute bei den Thüringer Meisterschaften am Wochenende im Hofwiesenbad
GERA. Mit sechs Gold-, fünf Silberund drei Bronzemedaillen konnte sich die Ausbeute des SV Gera bei den Offenen Thüringer Schwimm-Meisterschaften im Hofwiesenbad sehen lassen. Allerdings dürfte es in den nächsten Jahren schwierig werden, nochmals ein ähnliches Ergebnis zu erzielen. Denn zum einen kehrt der überaus erfolgreiche Josif Miladinov wegen großer schulischer Probleme nach Aussagen seines Vaters erst einmal in seine bulgarische Heimatstadt Plovdiv zurück. Zum anderen muss Doppelmeisterin Marina Moser aufgrund nicht erfüllter Verbleibe-Zeiten nach diesem Schuljahr das Erfurter Sportgymnasium verlassen.
Sportlich wusste der 15-jährige Josif Miladinov (Jahrgang
2003) einmal mehr zu überzeugen. Drei Wochen nach den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften reichten ihm 24,21 s über 50 m Freistil zu Gold. Nur eine Hundertstelsekunde langsamer als in der Hauptstadt schlug er über 100 m Brust in
1:07,29 min als Erster an der Beckenwand an. Am Sonntag folgte noch der Titel über 50 m Schmetterling in 25,25 s. Hinzu kamen Silber über 200 m Schmetterling und Bronze über
200 m Freistil. Hauptsächlich auf Nebenstrecken unterwegs war der gleichaltrige Alexander Behr (Jahrgang 2002). Seinen stärksten Auftritt hatte der Langstreckenund Schmetterlingsspezialist über 200 m Rücken. „Da habe ich meine Bestzeit gleich um sechs Sekunden verbessert“, strahlte der ehrgeizige 15-Jährige, der in 2:11,71 min die Konkurrenz um mehr als Sekunden hinter sich ließ. Silber nahm er zudem über 100 m Rücken mit nach Hause. Mit vierten Plätzen über 50 m Schmetterling, 50 m Rücken und 200 m Brust verpasste er dreimal das Podest knapp. Über Bronze durfte sich zudem Pascal Fischer (Jahrgang 2004) freuen, der über 200 m Lagen als Dritter anschlug.
Bei den jungen Damen trumpfte Marina Moser (Jahrgang 2003) auf. Als sie in persönlicher Bestzeit vom 1:07,87 min das Finale über 100 m Schmetterling gewann, fiel ihr ein riesengroßer Stein vom Herzen. „Das ganze Jahr verlief total holprig. Nichts hat geklappt. Umso glücklicher bin ich jetzt. Ich habe die Anfeuerungsrufe bei jedem Schwimmzug gehört. Es ist toll, wenn man in Gera so viel Unterstützung erfährt, obwohl man ja eigentlich in Erfurt trainiert“, meinte die 15-Jährige erleichtert, die auch noch die
200 m Schmetterling in 2:29,22 min für sich entschied, Zweite über 200 m Freistil und 200 m Lagen wurde sowie Bronze über
50 m Schmetterling eroberte. Mit ihrer Silbermedaille über
50 m Brust rundete die 20 Jahre junge Nina Siering das starke Geraer Abschneiden ab. Während die Medaillengewinner mit Ausnahme von Nina Sierung alle am Erfurter Sportgymnasium lernen und trainieren, zog auch der Geraer Heimtrainer Frank Adam eine positive Bilanz. „Einzelne haben sich stark verbessert. Gerade in der Leistungsgruppe zwei von Jörg Sandel und Dana Wagner war ein richtiger Aufwärtstrend zu spüren“, meinte der Übungsleiter, der aus seiner Trainingsgruppe Dorian Rädisch (Jahrgang 2002) hervorhob, der nach längerer Krankheitspause ein großes Pensum absolvierte und in sechs Endläufen stand. Belohnung für ihn waren am Wochenende fünfte Plätze über 50 Meter Brust und 100 Meter Rücken.