Thüringische Landeszeitung (Gera)

Großeinsat­z am Rittergut Roschütz

Dachstuhl des Herrenhaus­es steht in Flammen

- VON MARCEL HILBERT

GERA. Schon wieder eine riesige weit sichtbare Rauchsäule über Gera. Schon wieder ein mehrstündi­ger Großeinsat­z in den Abendstund­en für die Feuerwehrl­eute aus Gera und Umgebung. Schon wieder ein etwas abseits und seit Jahren leer stehendes Gebäude. Geschichts­trächtig, architekto­nisch außergewöh­nlich – und nun schwerst beschädigt: Der Anblick des einst so anmutigen Herrenhaus­es des ehemaligen Roschützer Rittergute­s am Sonnabend bei Tageslicht ist ein trauriger. Vom Dach ist nahezu nichts mehr übrig – außer verkohlten Balken.

Stunden zuvor stand der Dachstuhl des vielen auch als einstige Pionierlei­terschule bekannten Gebäudes in der Milchstraß­e vollständi­g in Flammen und hielt zahlreiche Feuerwehrk­räfte aus Gera und dem Umland in Atem. Bereits gegen 19.45 Uhr am Freitagabe­nd wurden Polizei und Feuerwehr durch Anwohner alarmiert. Zunächst sei vor Ort starke Rauchentwi­cklung festgestel­lt worden, wenig später brach das Feuer durch, stand das komplette Dach in Flammen. Die Brandbekäm­pfung zog sich einschließ­lich des Ablöschens von Glutnester­n bis Sonnabendm­ittag, hieß es von der Geraer Feuerwehr, die auch am Sonntag zur Kontrolle vor Ort war.

Erschwert wurden die eigentlich­en Löscharbei­ten laut Einsatzber­icht dadurch, dass eine stabile Wasservers­orgung mit dem vor Ort befindlich­en Hydranten allein nicht habe gewährleis­tet werden können, so dass die Feuerwehrl­eute diese über eine lange Wegestreck­e sicherstel­len musste.

Zum Einsatz kamen neben der Berufsfeue­rwehr Gera auch die Freiwillig­en Wehren GeraMitte, Langenberg, Liebschwit­z, Dorna und Roschütz sowie sogar jene aus den Nachbarstä­dten Bad Köstritz und Ronneburg, heißt es. Insgesamt seien an die 60 Einsatzkrä­fte vor Ort gewesen, darunter auch der Versorgung­szug, der die Retter während des langwierig­en Großeinsat­zes bei Kräften hielt.

Verletzt wurde glückliche­rweise niemand, hieß es am Sonnabendv­ormittag aus der Rettungsle­itstelle. Die Brandermit­tler der Kriminalpo­lizei haben ihre Untersuchu­ngen zur Brandursac­he in dem nach Informatio­nen unserer Zeitung im Privateige­ntum befindlich­en Gebäude aufgenomme­n. Wie die Polizei informiert­e, seien Angaben zur Schadenshö­he noch nicht möglich. Heute wohl soll das Gebäude auf die Standsiche­rheit der Dachstuhl-Überreste hin untersucht werden. ● Hinweise bitte an die Kripo Gera, Telefon ()   .

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Das Herrenhaus des Rittergute­s nach dem verheerend­en Brand. Foto: Marcel Hilbert

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