Thüringische Landeszeitung (Gera)
Großeinsatz am Rittergut Roschütz
Dachstuhl des Herrenhauses steht in Flammen
GERA. Schon wieder eine riesige weit sichtbare Rauchsäule über Gera. Schon wieder ein mehrstündiger Großeinsatz in den Abendstunden für die Feuerwehrleute aus Gera und Umgebung. Schon wieder ein etwas abseits und seit Jahren leer stehendes Gebäude. Geschichtsträchtig, architektonisch außergewöhnlich – und nun schwerst beschädigt: Der Anblick des einst so anmutigen Herrenhauses des ehemaligen Roschützer Rittergutes am Sonnabend bei Tageslicht ist ein trauriger. Vom Dach ist nahezu nichts mehr übrig – außer verkohlten Balken.
Stunden zuvor stand der Dachstuhl des vielen auch als einstige Pionierleiterschule bekannten Gebäudes in der Milchstraße vollständig in Flammen und hielt zahlreiche Feuerwehrkräfte aus Gera und dem Umland in Atem. Bereits gegen 19.45 Uhr am Freitagabend wurden Polizei und Feuerwehr durch Anwohner alarmiert. Zunächst sei vor Ort starke Rauchentwicklung festgestellt worden, wenig später brach das Feuer durch, stand das komplette Dach in Flammen. Die Brandbekämpfung zog sich einschließlich des Ablöschens von Glutnestern bis Sonnabendmittag, hieß es von der Geraer Feuerwehr, die auch am Sonntag zur Kontrolle vor Ort war.
Erschwert wurden die eigentlichen Löscharbeiten laut Einsatzbericht dadurch, dass eine stabile Wasserversorgung mit dem vor Ort befindlichen Hydranten allein nicht habe gewährleistet werden können, so dass die Feuerwehrleute diese über eine lange Wegestrecke sicherstellen musste.
Zum Einsatz kamen neben der Berufsfeuerwehr Gera auch die Freiwilligen Wehren GeraMitte, Langenberg, Liebschwitz, Dorna und Roschütz sowie sogar jene aus den Nachbarstädten Bad Köstritz und Ronneburg, heißt es. Insgesamt seien an die 60 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, darunter auch der Versorgungszug, der die Retter während des langwierigen Großeinsatzes bei Kräften hielt.
Verletzt wurde glücklicherweise niemand, hieß es am Sonnabendvormittag aus der Rettungsleitstelle. Die Brandermittler der Kriminalpolizei haben ihre Untersuchungen zur Brandursache in dem nach Informationen unserer Zeitung im Privateigentum befindlichen Gebäude aufgenommen. Wie die Polizei informierte, seien Angaben zur Schadenshöhe noch nicht möglich. Heute wohl soll das Gebäude auf die Standsicherheit der Dachstuhl-Überreste hin untersucht werden. ● Hinweise bitte an die Kripo Gera, Telefon () .