Thüringische Landeszeitung (Gera)
Bombenbastler ohne politische Motive
Staatsanwaltschaft hält zwei Männer aus dem Kreis Saalfeld-Rudolstadt nicht für Extremisten
ERFURT/RUDOLSTADT. Die beiden im März dieses Jahres gefassten Bombenbastler aus dem Kreis Rudolstadt-Saalfeld haben nicht aus politischen Motiven gehandelt. Die Männer hätten den Ermittlungen zufolge keinen extremistischen oder terroristischen Anschlag geplant, sagte Thomas Villwock, Leiter der Staatsanwaltschaft Gera, am Mittwoch. Aus welcher genauen Motivation heraus die Bombenbauer gehandelt hätten, sei noch unklar, so Villwock.
Bei Durchsuchungen in Rudolstadt und Uhlstädt-Kirchhasel hatte die Polizei im März eine kleine Menge Sprengstoff, Buttersäure und rund 100 Kilogramm Chemikalien gefunden, die zur Herstellung von Sprengstoff geeignet waren. Weil einer der Tatverdächtigen früher einem im linken Spektrum verorteten „Bündnis für Zivilcourage und Menschenrechte“im Kreis Saalfeld-Rudolstadt angehörte, hatten die Fraktionen von CDU und AfD im Thüringen Landtag gemutmaßt, dass möglicherweise ein Fall von Linksterrorismus vorliegen könnte.
Allerdings kommt ein interner Abschlussbericht des Landeskriminalamtes (LKA) Thüringen zu dem Schluss, dass die beiden Beschuldigten lediglich „zur Befriedigung ihrer subjektiven Affinität zu Sprengmitteln und Pyrotechnik“gehandelt hätten, wie der MDR zitiert. Die Ermittlungen hätten keine Erkenntnisse ergeben, die auf eine politische Tatmotivation hätten schließen ließen, heißt es da. Eine Sprecherin der Behörde wollte den Bericht des Senders allerdings weder bestätigen noch dementieren. „Das kommentieren wir nicht“, sagte sie mit Hinweis darauf, dass nach wie vor ein Ermittlungsverfahren gegen die beiden Männer laufe. (dpa)