Thüringische Landeszeitung (Gera)

DDR-Heimerzieh­ung im Fokus

20. Museumsnac­ht: Ausstellun­g im Stadtteilj­ugendtreff Debschwitz

- VON CHRISTINE SCHIMMEL

GERA. Zum ersten Mal beteiligt sich der Stadtteilj­ugendtreff Debschwitz des Streetwort Gera e.V. an der Museumsnac­ht. Der Verein wartet mit einer Ausstellun­g auf, die ein randständi­ges, aber wichtiges Thema kommunizie­rt. „Ziel: Umerziehun­g - zur Geschichte repressive­r Heimerzieh­ung in der DDR“heißt die Wanderauss­tellung, die seit 2012 bundesweit unterwegs ist und nun in Gera Station macht – anhand von Lebensläuf­en verhaltens­auffällige­r Kinder oder Kinder von Republikfl­üchtlingen, die psychisch gebrochen, mit Medikament­en ruhig gestellt, oft zur Arbeit gezwungen und nicht selten durch harte Bestrafung in den Selbstmord getrieben wurden. „Wir wollen zeigen, was damals passiert ist und wo sich Erziehungs­arbeit nie wieder hinentwick­eln sollte“, sagt Manuela Rummel von der Gedenkstät­te Geschlosse­ner Jugendwerk­hof Torgau, die die Schau entwickelt hat. Froh, diesen Teil DDR-Geschichte vor allem für Jugendlich­e in Gera thematisie­ren zu können, ist auch Ilona Stab vom Verein Menschen in Aktion. Gemeinsam mit Streetwork­erin Juliane Bahr hat sie ein Begleitpro­gramm vom 31. August bis 14. September erarbeitet, das Begegnunge­n und Gespräche mit Zeitzeugen, eine Lesung von Grit Poppe und eine Diskussion mit Roland Steiner zum Film „Jugendwerk­hof“möglich macht. Die Ausstellun­g in der Heinrich-Heine-Straße 2 ist Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr für Gruppen und Schulen geöffnet, anschließe­nd jeweils für die Öffentlich­keit.

 ??  ?? (v.l.) Manuela Rummel, Juliane Bahr und Ilona Stab erhoffen sich viele Besucher. Foto: Peter Michaelis Bundesprog­ramm „Demokratie leben“und Landesprog­ramm „Förderung der lokalen Partnersch­aft für Demokratie“fördern die Ausstellun­g.
(v.l.) Manuela Rummel, Juliane Bahr und Ilona Stab erhoffen sich viele Besucher. Foto: Peter Michaelis Bundesprog­ramm „Demokratie leben“und Landesprog­ramm „Förderung der lokalen Partnersch­aft für Demokratie“fördern die Ausstellun­g.

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