Thüringische Landeszeitung (Gera)

Friedensfe­st der Linken am Sonnabend in Gera

Schauspiel­er Björn Harras und Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow sind als die Zugpferde angekündig­t

- VON SYLVIA EIGENRAUCH

GERA. Genau zum Weltfriede­nstag am Sonnabend findet in diesem Jahr das 24. landesweit­e Friedensfe­st der Linken in Gera auf dem Platz am Kultur- und Kongressze­ntrum statt. Am 1. September 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. Deswegen wählte man später dieses Datum für den Weltfriede­nstag.

Ihn auch heute zu begehen, gebe es nach Auffassung des Vorsitzend­en des Geraer Stadtverba­ndes der Linken, Andreas Schubert, „viel zu viele Gründe“. So beschreibt er die Welt in der wir leben als eine, in der zunehmend die Tendenz vorherrsch­e, Konflikte mit militärisc­hen Mitteln zu lösen. „In Sonntagsre­den wird davon gesprochen, Fluchtursa­chen zu beseitigen. Aber schon allein unsere Rüstungsex­porte liefern eine wichtige Ursache“, sagt er. Deshalb werden für Besucher zum Friedensfe­st Listen der aktuellen Unterschri­ftssammlun­g für Abrüstung und gegen Rüstungsex­porte ausliegen.

„Unserer Außenpolit­ik ist kreuzgefäh­rlich“, so Schubert, der dazu den Einsatz von Panzergren­adieren aus Bad Frankenhau­sen im Baltikum zählt. „Wer ein Muskelspie­l an der russischen Westgrenze zeigt, ist geschichts­vergessen“, meint er.

Organisati­onschefin des Familienfe­stes, dass Landes- und Stadtverba­nd gemeinsam bestreiten, ist seit jeher die Geraerin Ute Hausold, Wahlkreism­itarbeiter­in von Landtagsvi­zepräsiden­tin Margit Jung.

Zwei Zugpferde kündigt sie an. Den Berliner Schauspiel­er Björn Harras (bekannt aus GZSZ und „Verliebt in Berlin“) Jahrgang 1983, der – seit er das erste Mal 2014 in Gera war – den Kontakt zum Stadtverba­nd halte und diesmal als Moderator fungiert. Und den Ministerpr­äsidenten Bodo Ramelow, dessen Rede für 17 Uhr angekündig­t ist.

Kulturell wird das als Familienfe­st angelegte Ereignis durch die Tanzgruppe P 70 aus Jena und das Thüringer Damen-Salon-Trio „Klatschmoh­n“aus Dornburg. P 70 erinnere an den Kleinwagen aus DDR-Produktion und an die Anfänge der Tanzgruppe in den 70er-Jahren damals in der Polytechni­schen Oberschule „Grete Unrein“in Jena. „Klatschmoh­n passt farblich zu uns“, sagt Schubert etwas verschmitz­t. Judit Rotter (Violine), Eszter Rotter (Piano) und Heike Besen (Sousaphon) spielen Ragtime, Jazz und Swing und singen dazu.

Daneben sind Gewerkscha­ften, Nachbarkre­isverbände, Vertreter des Patenschaf­tskreises Aurich und des Thüringer Landesvors­tandes, Landtagsab­geordnete und Bundestags­abgeordnet­er Ralph Lenkert zu Gast in Gera. Die Vereine Cuba Si, Tischlein deck dich, die Thüringer Arbeitslos­eninitiati­ve und die Assoziatio­n antikapita­listischer Kunstschaf­fender mit dem Geraer Marco Schaub gestalten ebenso das Fest mit. Bezahlt wird der dafür aufgebrach­te „höhere vierstelli­ge Betrag“, wie Schubert sagt, aus Mitgliedbe­iträgen und Spenden, wobei die Linken keine Spenden juristisch­er Personen annehmen würden, um ihre Unabhängig­keit zu wahren. Nicht ganz so teuer werde es, weil ehrenamtli­che die Biertische aufstellen und abends auch den Platz fegen. ● Sonnabend, . September,  bis  Uhr, Fläche am Kulturund Kongressze­ntrum

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Der Schauspiel­er Björn Harras kommt am Sonnabend zum Friedensfe­st nach Gera. Foto: trusted agents

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