Thüringische Landeszeitung (Gera)
Basmatireis oft „mangelhaft“
Stiftung Warentest: Hohe Schadstoffgehalte bei vielen Produkten
BERLIN. Locker, duftend, aromatisch soll er sein: Basmatireis zählt zu den edelsten Reissorten. Doch nicht jeder Hersteller löst dieses Versprechen ein, wie eine Stichprobe der Stiftung Warentest zeigt. Die Verbraucherschützer prüften weißen, lose verpackten Reis, solchen im Kochbeutel, für die Mikrowelle sowie Vollkornreis.
Von 31 Produkten erhielten dabei nur fünf die Note „gut“, alle waren lose verpackt. Negativ fielen einige Produkte wegen ihres Schadstoffgehalts auf: Insgesamt vergaben die Tester deshalb sechs mal die Note „mangelhaft“. Geschmacklich schnitt der Reis der britischen Marke Tilda am besten ab, insgesamt reichte es aber auch bei diesem nur für das Testurteil „gut“. Sensorisch „sehr gut“ist auch der – insgesamt ebenfalls mit „gut“bewertete – Reis von Davert. Preiswert und mit „gut“beurteilt sind „Le Gusto“(Aldi Süd) und „Satori“(Netto Marken-Discount). Den Testsieger „Golden Sun“hat der Anbieter Lidl inzwischen nach eigenen Angaben nicht mehr im Sortiment.
Basmati heißt „duftend“auf Hindi. Der langkörnige Reis wächst am Fuß des Himalaya in Indien und Pakistan. Hier ist unter anderem die Begasung mit dem Schädlingsabtöter Methylbromid erlaubt. Rückstände davon entdeckten die Tester im Kochbeutel-Reis von Edeka und bewerteten ihn mit der Note „mangelhaft – denn in der EU ist der Stoff nicht zulässig.
Zwei Produkte enthielten so hohe Schadstoffrückstände, dass sie nach Angaben der Verbraucherschützer gar nicht hätten verkauft werden dürfen: Der Mikrowellen-Reis von Netto Marken-Discount und der lose Reis von Fair East. Beide erhielten ebenfalls die Note „mangelhaft“. Das gleiche Urteil erhalten die Bioprodukte von Alnatura und dm. In beiden wiesen die Tester Rückstände von Phosphan nach. Der Schädlingsbekämpfer ist für Bioware tabu.
Für Basmati gibt es so etwas wie ein Reinheitsgebot, den „Code of Practice on Basmati Rice“aus Großbritannien. Er sieht unter anderem vor, dass Basmati maximal sieben Prozent Fremdreis enthalten darf. Der Reis von Neuss & Wilke überschritt diesen Wert und wurde von den Testern abgestraft.
Der „Code of Practice on Basmati Rice“besagt außerdem, dass Basmati nur zehn Prozent Bruch enthalten darf, also kleine, gebrochene Körner. Je mehr Bruch dabei ist, desto klebriger wird Reis. Die Analyse der Tester zeigt: In Kochbeuteln ist doppelt so viel Bruch wie in losem Reis.
Es lohnt sich deshalb, lose Körner zu kaufen. Vor dem Kochen sollten Verbraucher sie unter fließendem Wasser waschen. Das entfernt überflüssige Stärke und macht den Reis schön locker. (dpa/fmg)