Thüringische Landeszeitung (Gera)
Mut zur Veränderung
Sieben Meistertitel in acht Jahren sind ein beachtlicher Erfolg für die Handball-Frauen des Thüringer HC. Es klingt auch ein wenig nach Eintönigkeit im LigaAlltag. Aber das ist es nur auf den ersten Blick. Denn mit sieben Zugängen und einer neuen Geschäftsführerin würde eine neue Ära beginnen, wäre da nicht Cheftrainer Herbert Müller als Hort der Beständigkeit, der in sein neuntes Jahr beim Titelträger aus Bad Langensalza geht.
Dass mit Barbara Wehr eine Frau gänzlich ohne Bundesliga-Erfahrung künftig als Geschäftsführerin fungiert, ist eine mutige Entscheidung. Aber vielleicht ist es ein neuer Impuls zur rechten Zeit. Denn all die Erfolge – vor allem auch in der Champions League – fanden bislang bei Sponsoren bei Weitem nicht den gewünschten Widerhall. Dabei ist der Klub das sportliche Aushängeschild von Thüringen. Und das bereits seit Jahren.
Und dann kommt ja noch eine weitere große Herausforderung auf den kleinen Klub zu. Wenn 2019 nämlich der Ausbau der Salza-Halle begonnen wird, muss die Mannschaft nicht nur für ein Jahr auf ihre Heimspielstätte verzichten. Es gilt, die regionalen Sponsoren bei Laune zu halten, wenn eben für ein paar Monate nicht in Bad Langensalza gespielt werden kann.
Insofern sind sieben Meistertitel und ein Trainer wie Herbert Müller ganz gewiss ein wichtiges Faustpfand, das beständig erfolgreiches Arbeiten bescheinigt. Beides allein aber reicht nicht, um sorglos in die Zukunft zu schauen. Weitere Kommentare finden Sie unter www.tlz.de/meinung