Thüringische Landeszeitung (Gera)

Hitzewelle sorgt für Chaos

Bis zu 50 Grad auf den Tennisplät­zen

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NEW YORK. Es war Mitte des zweiten Satzes, in der glühenden Hitze des Arthur Ashe-Stadions, als Novak Djokovic den Ballkinder­n eine ungewöhnli­che Bitte übermittel­te. Man solle einen Eimer in der Nähe seiner Sitzbank aufstellen, so Djokovic, „falls ich mich demnächst übergeben muss.“Wie ein Verirrter in der Wüste sah Djokovic in jenem Moment aus, das Gesicht krebsrot und ausgemerge­lt wirkend, der Blick leer, stier nach vorne gerichtet. Irgendwie schlug sich Djokovic noch zu einem Vier-Satz-Sieg gegen den Ungarn Marton Fucsovics durch, zwischendr­in schluckte er auch Pillen, um seinen Kreislauf zu stabilisie­ren.

Ausgerechn­et bei den US Open erlebt der Hitzesomme­r auch in den Vereinigte­n Staaten einen brutalen Höhepunkt. Beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison sind die Ausscheidu­ngsspiele zum Extremspor­t geworden, selbst erfahrene Tourkräfte wie Angelique Kerber konnten sich nicht erinnern, „schon mal so etwas erlebt zu haben. Schlimmer geht‘s gar nicht mehr.“

Temperatur­en von 38 Grad im Schatten, die auf den sonnenüber­fluteten Courts bis zu 50 Grad hochschnel­lten, dazu extreme Luftfeucht­igkeit. „Auf dem Court fühlte ich mich, als wenn ich sterben müsste“, gab der Argentinie­r Leo Mayer zu Protokoll, einer von fünf Profis, die allein am Dienstag aufgeben mussten. Erstmals in der Geschichte des New Yorker Grand-SlamSpekta­kels durften auch die männlichen Profispiel­er vor dem vierten Satz eine „Hitzepause“nehmen – für genau zehn Minuten. (Allm)

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