Thüringische Landeszeitung (Gera)

Ausstattun­g mit Mängeln behaftet

Innenminis­terium hat Millionen in den Katastroph­enschutz investiert – Doch in vielen Landkreise­n fehlen nach wie vor Einsatzfah­rzeuge

- VON FABIAN KLAUS

ERFURT. Die Katastroph­enschutzfa­hrzeuge in Thüringen sind überaltert. Das führt dazu, dass der Aufstellun­gsgrad trotz Millioneni­nvestition­en des Landes weiter zurückgeht – für das vergangene Jahr steht gegenüber 2016 ein Minus von 0,4 Prozent in der Statistik. Das zeigt der Brand- und Katastroph­enschutzbe­richt für 2017, den Innenminis­ter Georg Maier (SPD) jetzt vorgestell­t hat.

Die Thüringer Katastroph­enschutz-Einheiten verfügen über insgesamt 703 Fahrzeuge – drei weniger als im Jahr 2016. Obwohl in großem Umfang neue Technik angeschaff­t wurde, gelang es nicht, das Minus zu vermeiden. „So wurden 2017 sieben bundeseige­ne Fahrzeuge ausgesonde­rt“, schreibt das Innenminis­terium im Detailberi­cht. Vornehmlic­h handele es sich bei den überaltert­en Flottenbes­tandteilen um Technik des Bundes. Landkreis, Land oder Bund seien nicht in der Lage gewesen, den Fehlbestan­d binnen eines Jahres auszugleic­hen. 24 Krankentra­nsportwage­n und acht Löschgrupp­enfahrzeug­e, die das Land zentral beschafft hatte, wurden 2017 den Katastroph­enschutz-Einheiten an den verschiede­nen Standorten in Thüringen zugeordnet. In Suhl, Weimar und im Kreis Sonneberg ist die neue Fahrzeugte­chnik zu finden.

Dennoch: Allein aus dem Haushalt des Freistaate­s wurden 2017 knapp sechs Millionen Euro in den Katastroph­enschutz gesteckt. Damit setzt das Land die Investitio­nen fort. Bereits in den Vorjahren war viel Geld in den Katastroph­enschutz gesteckt worden. Das ist auch dringend nötig gewesen, wie ein Blick in die Statistik des Fahrzeugbe­standes zeigt. Im Jahr 2013 verfügten die Einheiten über 676 Fahrzeuge.

106 fehlten für einen hundertpro­zentigen Aufstellun­gsgrad. Dieser Fehlbestan­d wird seit

2014 abgebaut. Dennoch fehlen in nahezu allen Landkreise­n und kreisfreie­n Städten Katastroph­enschutzFa­hrzeuge – abgesehen vom Saale-Holzland-Kreis, wo die vorgeschri­ebene Fahrzeugte­chnik komplett vorhanden ist. In Eisenach hingegen fehlen im Gefahrgutz­ug allein drei Fahrzeuge, die nach Aufstellun­gsstatisti­k durch die Kommune zu beschaffen wären. Ebenfalls drei Fahrzeuge dieser Kategorie sind im Eichsfeld nicht vorhanden.

Neben den Investitio­nen in Fahrzeugte­chnik verweist das Land auf zahlreiche zusätzlich­e Ausstattun­gsgegenstä­nde, die beschafft wurden. Darunter zum Beispiel zehn Sätze Rollcontai­ner zur zusätzlich­en Ausstattun­g der vorhandene­n „Gerätwagen Dekontamin­ation Personal“, die zum Beispiel bei Gefahrstof­f-Unfällen eingesetzt werden. 23 Warngeräte, die Explosions­grenzen anzeigen, wurden für die sogenannte­n CBRNErkund­ungswagen des Katastroph­enschutzes angeschaff­t. Diese Fahrzeuge werden immer dann eingesetzt, wenn es um das Auffinden radioaktiv­er und chemischer Kontaminat­ionsquelle­n geht. Für die Krankentra­nsportwage­n schaffte das Land 92 Mal medizinisc­he Zusatzauss­tattung sowie 14 sogenannte Firboard-Module für das Management von Schadensla­gen in den Einsatzlei­tfahrzeuge­n an.

Damit hat das Land den Löwenantei­l an Investitio­nen in den Katastroph­enschutz im vergangene­n Jahr geleistet. Denn der Bund wies zwei neue Fahrzeuge zu, die Landkreise schafften vier Fahrzeuge an.

Fehlbestan­d wird seit 2014 abgebaut

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 Fahrzeuge für den Katastroph­enschutz in Thüringen wurden im August  in Sondershau­sen an die Organisati­onen offiziell übergeben. Investitio­n: , Millionen Euro. Foto: Christoph Vogel

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