Thüringische Landeszeitung (Gera)

Champions League: Losglück für die Bayern und den FC Schalke

Dortmund wieder gegen Monaco: Unliebsame Erinnerung an das Attentat. Hoffenheim trifft auf Manchester City

- VON DANIEL BERG

MONACO. Es ist nun wirklich nicht so, als wenn sich die Dramaturge­n der Veranstalt­ung in Monaco nicht um eine prächtige Inszenieru­ng bemüht hätten. Das Licht war feierlich gedimmt und auf der Bühne rollten jene Bälle, die im europäisch­en Fußball an diesem Tag die wichtigste­n waren: die Loskugeln, die die Gruppen der ChampionsL­eague-Saison bestimmten. Das Ergebnis: Der FC Bayern hat Los-Glück, Borussia Dortmund wird an Böses erinnert, 1899 Hoffenheim feiert Premiere – und der FC Schalke ein emotionale­s Wiedersehe­n. Das Gute: Ein Weiterkomm­en ist für das gesamte deutsche Quartett nicht undenkbar. Ganz entspannt kann der FC Bayern der Gruppe E mit den Rekordmeis­tern Benfica Lissabon aus Portugal und Ajax Amsterdam aus den Niederland­en entgegense­hen. Hinzu kommt der krasse Außenseite­r AEK Athen. „Auf Champions-League-Niveau gibt es keine leichten Gegner“, sagte Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic: „Aber nach der Auslosung ist es unser Ziel, die Gruppe als Erster zu beenden.“

Den Schalkern spülte die Auslosung am Donnerstag­abend neben dem FC Porto und Galatasara­y Istanbul mit Lokomotive Moskau jenen Klub in die Gruppe D, der seit dieser Saison eine Art Außenstell­e ist. Mit Benedikt Höwedes wechselte im Sommer eine Schalker Vereinsleg­ende zum russischen Meister. An seiner Seite spielt dort ein gewisser Jefferson Farfan, der zwischen 2008 und 2015 im Ruhrgebiet seine Tore schoss.

Sportvorst­and Christian Heidel sah das Los im Publikum sitzend – und nahm es mit einem Schmunzeln. „Alle vier Klubs werden wahrschein­lich das Gleiche sagen: Es fehlen die großen Namen der Champions League, aber es wird sicher nicht einfach“, sagte Heidel beim Sender Sky. Und zum Wiedersehe­n mit Höwedes meinte er: „Wir haben bei seinem Abschied schon geflachst, dass es so kommen könnte. Wir freuen uns.“

Höwedes selbst meldete sich beim Kurznachri­chtendiens­t Twitter zu Wort: „Gute Freunde kann niemand trennen. Freue mich sehr auf ein Wiedersehe­n mit vielen Schalkern in der Königsklas­se.“

Dortmund, das in der vergangene­n Saison mit zwei mickrigen Pünktchen nach noch mickrigere­n Unentschie­den gegen Nikosia schon in der Vorrunde ausgeschei­den war, reist wie so oft in den vergangene­n Jahren nach Madrid – allerdings nicht wie gewohnt zu Real, sondern zum Stadtrival­en Atlético.

Vielleicht nicht so übel, sich das Stadion Metropolit­ano schon mal anzuschaue­n, in dem am 1. Juni 2019 das Finale ausgetrage­n wird. Denn wenn man sich die Statistik lang genug hinbiegt, dann steigt die Wahrschein­lichkeit der Borussia auf den Titel: Immer wenn sie im Europapoka­l auf Atlético traf, gewann sie den Wettbewerb. So war es 1966 (Pokal der Pokalsiege­r) und 1997 (Champions League).

Neben dem FC Brügge gehört in Gruppe A auch die AS Monaco zu den Dortmunder Gegnern. Die Erinnerung­en an das letzte Aufeinande­rtreffen mit den Monegassen sind allerdings böse. Auf dem Weg zum Viertelfin­ale 2017 gegen genau diesen Gegner wurde nahe des Dortmunder Mannschaft­shotels ein Sprengstof­fanschlag auf das Team verübt. Das Hinspiel wurde um einen Tag verlegt, der BVB verlor beide Partien. „Ich bin froh, wenn das Thema durch ist“, sagte BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke bei Sky, „wir hoffen auf zwei schöne Spiele.“

1899 Hoffenheim trifft bei seiner ersten Teilnahme auf Manchester City mit Star-Trainer Pep Guardiola, Schachtjor Donezk und Olympique Lyon.

Spannung verspricht die Gruppe C, in der drei hochkaräti­ge Klubs mit früheren Bundesliga­trainern aufeinande­rtreffen: Paris Saint-Germain mit Thomas Tuchel begegnet Jürgen Klopps FC Liverpool und Carlo Ancelottis SSC Neapel.

Schalker Wiedersehe­n mit Höwedes

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany