Thüringische Landeszeitung (Gera)
Champions League: Losglück für die Bayern und den FC Schalke
Dortmund wieder gegen Monaco: Unliebsame Erinnerung an das Attentat. Hoffenheim trifft auf Manchester City
MONACO. Es ist nun wirklich nicht so, als wenn sich die Dramaturgen der Veranstaltung in Monaco nicht um eine prächtige Inszenierung bemüht hätten. Das Licht war feierlich gedimmt und auf der Bühne rollten jene Bälle, die im europäischen Fußball an diesem Tag die wichtigsten waren: die Loskugeln, die die Gruppen der ChampionsLeague-Saison bestimmten. Das Ergebnis: Der FC Bayern hat Los-Glück, Borussia Dortmund wird an Böses erinnert, 1899 Hoffenheim feiert Premiere – und der FC Schalke ein emotionales Wiedersehen. Das Gute: Ein Weiterkommen ist für das gesamte deutsche Quartett nicht undenkbar. Ganz entspannt kann der FC Bayern der Gruppe E mit den Rekordmeistern Benfica Lissabon aus Portugal und Ajax Amsterdam aus den Niederlanden entgegensehen. Hinzu kommt der krasse Außenseiter AEK Athen. „Auf Champions-League-Niveau gibt es keine leichten Gegner“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic: „Aber nach der Auslosung ist es unser Ziel, die Gruppe als Erster zu beenden.“
Den Schalkern spülte die Auslosung am Donnerstagabend neben dem FC Porto und Galatasaray Istanbul mit Lokomotive Moskau jenen Klub in die Gruppe D, der seit dieser Saison eine Art Außenstelle ist. Mit Benedikt Höwedes wechselte im Sommer eine Schalker Vereinslegende zum russischen Meister. An seiner Seite spielt dort ein gewisser Jefferson Farfan, der zwischen 2008 und 2015 im Ruhrgebiet seine Tore schoss.
Sportvorstand Christian Heidel sah das Los im Publikum sitzend – und nahm es mit einem Schmunzeln. „Alle vier Klubs werden wahrscheinlich das Gleiche sagen: Es fehlen die großen Namen der Champions League, aber es wird sicher nicht einfach“, sagte Heidel beim Sender Sky. Und zum Wiedersehen mit Höwedes meinte er: „Wir haben bei seinem Abschied schon geflachst, dass es so kommen könnte. Wir freuen uns.“
Höwedes selbst meldete sich beim Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort: „Gute Freunde kann niemand trennen. Freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit vielen Schalkern in der Königsklasse.“
Dortmund, das in der vergangenen Saison mit zwei mickrigen Pünktchen nach noch mickrigeren Unentschieden gegen Nikosia schon in der Vorrunde ausgescheiden war, reist wie so oft in den vergangenen Jahren nach Madrid – allerdings nicht wie gewohnt zu Real, sondern zum Stadtrivalen Atlético.
Vielleicht nicht so übel, sich das Stadion Metropolitano schon mal anzuschauen, in dem am 1. Juni 2019 das Finale ausgetragen wird. Denn wenn man sich die Statistik lang genug hinbiegt, dann steigt die Wahrscheinlichkeit der Borussia auf den Titel: Immer wenn sie im Europapokal auf Atlético traf, gewann sie den Wettbewerb. So war es 1966 (Pokal der Pokalsieger) und 1997 (Champions League).
Neben dem FC Brügge gehört in Gruppe A auch die AS Monaco zu den Dortmunder Gegnern. Die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen mit den Monegassen sind allerdings böse. Auf dem Weg zum Viertelfinale 2017 gegen genau diesen Gegner wurde nahe des Dortmunder Mannschaftshotels ein Sprengstoffanschlag auf das Team verübt. Das Hinspiel wurde um einen Tag verlegt, der BVB verlor beide Partien. „Ich bin froh, wenn das Thema durch ist“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei Sky, „wir hoffen auf zwei schöne Spiele.“
1899 Hoffenheim trifft bei seiner ersten Teilnahme auf Manchester City mit Star-Trainer Pep Guardiola, Schachtjor Donezk und Olympique Lyon.
Spannung verspricht die Gruppe C, in der drei hochkarätige Klubs mit früheren Bundesligatrainern aufeinandertreffen: Paris Saint-Germain mit Thomas Tuchel begegnet Jürgen Klopps FC Liverpool und Carlo Ancelottis SSC Neapel.
Schalker Wiedersehen mit Höwedes