Thüringische Landeszeitung (Gera)
Zwei Hiobsbotschaften im Gepäck
Fußball, Oberliga: Vor dem Wismut-Spiel in Luckenwalde fallen Kapitän Schubert und Außenverteidiger Slawik langfristig aus
GERA. Nach der 1:4-Heimpleite gegen Aufsteiger VfL 05 Hohenstein-Ernstthal am letzten Freitag will Fußball-Oberligist BSG Wismut Gera am morgigen Sonnabend in die Erfolgsspur zurückfinden.
Doch wird es beim Regionalliga-Absteiger und derzeit noch ungeschlagenen Tabellensechsten FSV 63 Luckenwalde alles andere als einfach, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Wenn um 14 Uhr der Anpfiff im Werner-Seelenbinder-Stadion ertönt, dann fehlen den Orange-Schwarzen abermals drei wichtige Spieler. Während Innenverteidiger Robert Paul den zweiten Teil seiner Rotsperre von Krieschow absitzt und die Woche drauf im Pokal gegen Wacker 90 Nordhausen wieder mit von der Partie ist, ziehen bei Florian Schubert und Timo Slawik dunkle Wolken auf. Der 22jährige Florian Schubert, der von Trainer Frank Müller vor der Saison zum Kapitän berufen wurde, fällt wegen eines Kreuzbandrisses aus dem Pokalspiel gegen Ehrenhain für den Rest der Saison aus.
Nicht viel besser sieht es beim Timo Slawik aus, für den nach einem Mittelfußbruch zumindest die Hinrunde gelaufen scheint. „Diese beiden Hiobsbotschaften müssen wir erst einmal verkraften. Bisher galt unsere Kaderplanung als abgeschlossen. Aber jetzt müssen wir eigentlich noch einmal handeln.
Allerdings endet die Wechselfrist Freitagnacht und wir wollen keine Schnellschüsse tätigen. Wir arbeiten im Hintergrund auf Hochtouren, doch sind unsere Mittel begrenzt“, so Wismut-Coach Frank Müller, der mit seinem Team beim Dienstagstraining wieder richtig Gas gab. Da wurde auch die Niederlage gegen HohensteinErnstthal nochmals analysiert. „Wir blicken nach vorn. Mit sechs Punkten aus drei Spielen kann sich unsere Bilanz sehen lassen. Wer mehr erwartet hatte, war vermessen“, so Müller, dessen Elf in Luckenwalde als krasser Außenseiter antritt. Das taktische Konzept ist klar. Hinten soll die Null stehen. Man will aktiv gegen den Ball arbeiten, dadurch zu Ballgewinnen kommen und auf Konter lauern.
Kritik an der Personalpolitik des Vereins, die in den sozialen Netzwerken geäußert wurde, kann der Trainer nicht nachvollziehen. „Wir müssen unsere Möglichkeiten realistisch einschätzen. Wir sind wirtschaftlich nicht in der Lage, gestandene Regionalliga-Spieler zu verpflichten. Da sind Verpflichtungen wie bei Marcel Nolde, Robert Paul oder Joseph Gröschke Glücksgriffe. Das ist aber nicht die Regel. Wir haben ein starkes Team beisammen“, sagt Frank Müller. Wie man gegen Luckenwalde erfolgreich sein kann, zeigte zuletzt der FC Eilenburg, der den Brandenburgern ein 2:2-Unentschieden abtrotzte. Zweimal lag der Gastgeber im Ilburgstadion dabei in Führung. Das erste Tor zu erzielen, könnte auch für die Geraer in Luckenwalde der Schlüssel zum Erfolg sein.