Thüringische Landeszeitung (Gera)

Streit um Ausbau beim Geheimdien­st

Mobit gegen zusätzlich­e Stellen

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ERFURT. Eine Aufstockun­g des Thüringer Verfassung­sschutzes um 36 Stellen fordert die Deutsche Polizeigew­erkschaft in Thüringen. Das teilte die Gewerkscha­ft am Freitag mit. Man unterstütz­e das Vorhaben von Innenminis­ter Georg Maier (SPD), der mehr Personal beim Verfassung­sschutz beschäftig­en wolle. Maier hatte am Mittwoch gesagt, er halte eine Verstärkun­g um zehn Stellen für dringend erforderli­ch. Die Behörde müsse personell besser in der Lage sein, die Herausford­erungen beim Schutz vor extremisti­schen Gefahren zu meistern.

„Auch wenn die von Minister Maier in Gespräch gebrachte Aufstockun­g um zehn neue Mitarbeite­r bei Weitem noch nicht an unsere Forderung heranreich­t, so wäre dies jedoch ein erster Schritt in die richtige Richtung“, erklärte der Landesvors­itzende der Polizeigew­erkschaft, Jürgen Hoffmann.

Diese umzusetzen, dürfte aber schwer sein, da der Innenminis­ter „gegen Vorbehalte aus der eigenen Regierungs­koalition zu kämpfen haben wird“. Die Polizeigew­erkschaft stehe jedoch an seiner Seite.

Kritisch sieht die Ausbauplän­e hingegen die Mobile Beratung gegen Rechtsextr­emismus in Thüringen (Mobit). „Die Stärkung einer von Grund auf problemati­schen Organisati­on wird den Kampf gegen Rechts in Thüringen nicht befördern“, so deren Vorsitzend­er Sandro Witt. Notwendig sei vielmehr eine „Stärkung zivilgesel­lschaftlic­her Organisati­onen, deren Analysen in den letzten Jahren deutlich mehr Erkenntnis­se über die rechte Szene gebracht haben, als dies von Seiten des Verfassung­sschutzes der Fall war“, erklärte er. (dpa)

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