Thüringische Landeszeitung (Gera)

... das Sofa

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Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt – viele Dinge im Haushalt erscheinen uns ganz selbstvers­tändlich. Doch es lohnt sich, sie einmal genauer zu betrachten. Es ist eines der beliebtest­en Möbelstück­e in jedem Haushalt, weil sich darauf so schön abhängen, herumgamme­ln, tagträumen lässt: Das Sofa. Das weich gepolstert­e Sitzmöbel verdanken wir den arabischen Sultanen, die anstatt von einem Stuhl von komfortabl­en Kissen aus zu regieren pflegten. Aber auch in der Antike, in der die Menschen im Liegen Gespräche führten oder ihre Speisen zu sich nahmen, spielte das Möbelstück eine bedeutende Rolle. Ab dem 17. Jahrhunder­t wurden Sofas erstmals in England und Deutschlan­d hergestell­t – allerdings als teures Luxusgut, das ausschließ­lich dem Adel vorbehalte­n war. Mit der industriel­len Revolution wurden Sofas dann auch für die neue Mittelschi­cht erschwingl­ich. Wie jeder Gebrauchsg­egenstand waren Form und Aussehen vom jeweiligen Zeitgeist geprägt. Man denke nur an den schlichten Lederzweis­itzer von Le Corbusier oder das knallrote Lippensofa aus dem Studio 65. Heute ist das Sofa nicht nur Alltagsmöb­el in jedem Haushalt, sondern steht auch im Mittelpunk­t zahlreiche­r Fernsehser­ien: Sei es das grüne Sofa, von dem aus Vicco von Bülow alias Loriot seine Sendungen moderierte, oder die Couch in der Zeichentri­ckserie „Die Simpsons“, auf der sich Bart, Lisa, Homer und Marge in der Eröffnungs­szene immer versammeln. Homer Simpson ist wohl auch das beste Beispiel für die berühmten Couch-Potatoes, also Menschen, die ihre Freizeit am liebsten Chips essend vor dem Fernseher verbringen – natürlich auf einem bequemen Sofa. (us)

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FOTO: ISTOCK/EVGENY SERGEEV

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