Thüringische Landeszeitung (Gera)
Weimarer Dreieck rückt wieder in den Fokus
FDP: Parlamentarieraustausch könnte Türöffner für Dialog auf Regierungsebene werden
WEIMAR. Die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, Nicola Beer, beklagt zunehmende Sprachlosigkeit auf europäischer Ebene. „Es herrscht immer mehr Misstrauen zwischen den Mitgliedstaaten“, sagte sie in einem Interview der TLZ.
Die Liberalen wollen deshalb Gesprächsformate wie das Weimarer Dreieck wieder stärker in den Fokus rücken. Beer war in den vergangenen Tagen gemeinsam mit dem Thüringer FDPKandidaten für die Europawahl, Robert Martin Montag, zu Gesprächen mit Vertretern des Vereins Weimarer Dreieck zusammengekommen. „Das letzte Treffen auf politischer Ebene im Format des Weimarer Dreiecks liegt schon viel zu lange zurück“, bemängelt Beer.
Die Liberalen würden beispielsweise über den Aachener Vertrag die Stärkung der deutsch-französischen Beziehungen unterstützen. Dort werde ein Programm installiert, mit dem deutsche und französische Parlamentarier in den Austausch treten. „Mit dem Verein Weimarer Dreieck haben wir besprochen, dieses Format zu ergänzen und polnische Kolleginnen und Kollegen dazu zu holen“, sagte Beer. Sie erhofft sich davon, dass dieser intensivierte Austausch auf Parlamentarierebene dann auch auf die Regierungsebene übertragbar sein kann, „damit Brücken wieder verstärkt werden, die momentan doch etwas wacklig geworden sind“, so Beer.
Die Liberalen haben in ihrem Wahlprogramm festgeschrieben, dass Kooperationsformate wie das Weimarer Dreieck zu „einem europäischen Dialogund Werteforum“weiterentwickelt werden soll. Aus Sicht von Beer ist das deshalb wichtig, damit auf europäischer Ebene Gemeinsamkeiten in den Fokus rücken können.
Geschafft, Freunde, es ist geschafft! Der Fasching ist vorüber, die Festwagen sind es auch, die Büttenreden sind gehalten, und auch der Politische Aschermittwoch ist in Sack und Tüten. Das Volk hat verabredungsgemäß den Politikern den Narrenspiegel vorgehalten und die haben sich gegenseitig in die Bütt und in die Pfanne gehauen. Wie erwartet ist es dabei zu ernsten Verletzungen gekommen. Die Rettungssanität der Parteizentralen ist noch immer mit der Wundsalbe unterwegs. Tatü, Tatau!
Kassenrechtlich müsste man bei diesen Verletzungen von Selbstverstümmelungen reden. Wer sich in Gefahr begibt... und so weiter. Denn die Damen und Herren dilettieren in einem Metier, in dem sie nichts verloren haben und auch nichts gewinnen können. Kurzfristig vielleicht eine bessere Platzierung in der nächsten Sonntagsfrage nach den beliebtesten deutschen Politikern. Bisschen Einschaltquote machen. Aber Parlamentarier sind nun mal keine Possenreißer. Wir sollten erwarten dürfen, dass sie den Unterschied zwischen einer gut gesetzten Pointe unter den „Dieselskandal“und einer PowerPoint-Präsentation für deutsche Autobauer kennen. Und auch sollten sie die feine Differenz zwischen Humor und Häme erkennen und wissen, dass Witz und Waterboarding zwei verschiedene Veranstaltungen sind. Gleichviel, ob sie dabei breitbeinig wie Markus Söder mit Kalauern über den Bartwuchs von Bayern und Grünen daher kommen oder mit spitzmündigen Toilettenartikeln zu Gender-Fragen wie Annegret Kramp-Karrenbauer. Übrigens AKK – bei dem Kürzel fallen uns immer die Atom-kraftwerke ein, und wir fürchten, dass deren Zeit nun doch noch nicht so ganz vorbei ist. Aber das ist, ’tschuldigung, sicher auch nur ein blöder Witz.
Was uns sonst zu Politikern in der Bütt noch so einfällt, ist unser alter Schulkamerad Erwin. Er war eigentlich ein guter Kumpel, nur im Sport war er nicht zu gebrauchen. Ein Tollpatsch. Zu Mannschaftsspielen wurde er als letzter gewählt, seinem Laufstiel merkte man nicht an, ob er auf hundert oder tausend Metern unterwegs war und beim Geräteturnen hatte der Sportlehrer alle Hände voll zu tun, ihm auf die Reckstange und wieder herunterzuhelfen. Die Übungsrolle endete trotzdem mit einer Bruchlandung. Wir nannten das: Erwin wird geturnt! Irgendwie erinnert uns das an Politiker im Karneval. Sie sind von der Rolle, linkisch, unbeholfen, täppisch, geben sich aber Mühe. Weiter so, sagen wir da. Oder wie uns der Sportlehrer, von seinen eigenen Anweisungen begeistert, zurief: Üben, übt!