Thüringische Landeszeitung (Gera)

Die Klempnerei wurde in der Backstube geboren

Der Handwerksb­etrieb von Frank Steinmetzg­er in Zwötzen hat vier Mitarbeite­r und bildet zwei Lehrlinge aus

- VON SYLVIA EIGENRAUCH

Bäcker werden wie sein Vater wollte Frank Steinmetzg­er nicht. Ein Erlebnis in der Backstube im Geraer Steinweg wies ihm seinen Weg. „Ich war achte Klasse, als die Firma Scheibe unseren Backofen umbaute. Da wusste ich, was ich anfange“, sagt der 56-Jährige heute. „Den ganzen Tag im abgeschlos­senen Raum sein, wollte ich nicht“. Er lernte bei Heinrich Scheibe Klempner und Installate­ur. Nach Grundwehrd­ienst und 1986 abgeschlos­sener Meistersch­ule machte er sich 1987 in Zwötzen selbststän­dig. Den Standort wies ihm der Rat der Stadt zu. Die PGH Laufmasche­n hatte damals noch im Vorderhaus ihren Sitz.

Heute beschäftig­t der Handwerksm­eister seinen Sohn Maik als Meister, seine Frau Ricarda als Bürokraft und Geselle Uwe Müller. Sohn Tom lernt gemeinsam mit Felix Friedel im zweiten Lehrjahr. Dass beide bleiben, schließt er nicht aus. „Regelmäßig habe ich ausgebilde­t, aber viele haben wegen des geringen Lohnes den Beruf verlassen“. Kneiper, Pfleger oder Berufssold­at seien sie geworden.

Inzwischen hätte sich die Situation gedreht. „Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, an dem es kaum noch Monteure gibt“, beschreibt Steinmetzg­er. Damit steigen die Preise, kann er für die Arbeit mehr verlangen und seinen Mitarbeite­rn auch mehr bezahlen. „Das Handwerk wird wieder geachtet“, meint er.

Bauklempne­rei, Sanitärins­tallation, Heizungsba­u und das Installier­en von Solaranlag­en vor allem bei Privatkund­en in der Nähe bestimmen den Alltag im Zwötzener Betrieb. „Fernfahrte­n sind schon Weida und Bad Köstritz“, sagt der Meister. Im Moment hätten Neukunden keine Chance. Bis Jahresende habe der Betrieb gut zu tun. Und Lücken für Reparature­n müssen auch vorgesehen werden.

25 Jahre war er stellvertr­etender Innungsobe­rmeister und zeitweise auch im Gesellenpr­üfungsauss­chuss. Beide Aufgaben hat er an Jüngere übergeben. Neue Lehrlinge wird Frank Steinmetzg­er nicht mehr einstellen. „Das macht dann mein Sohn Maik“. Er ist einer von vier Steinmetzg­er-söhnen.

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Inhaber Frank Steinmetzg­er (v.l.), Sohn Maik, Frau Ricarda, Sohn Tom und Geselle Uwe Müller in der Werkstatt des Klempnerei- und Installate­urbetriebe­s in Gera-zwötzen.

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