Thüringische Landeszeitung (Gera)

Ein Winzer kommt nach Hause

Bei sommerlich­en Temperatur­en sind Hunderte Besucher zum Weinfest nach Gera-Untermhaus geströmt

- VON ILONA BERGER FOTOS (): ILONA BERGER

Gera-Untermhaus. „Wir sind eigentlich nicht auf Weinfesten zu finden“, sagte Tino Feetz. „Aber für die Stadt mache ich mit meiner Frau eine Ausnahme.“Der 50-Jährige ist gebürtiger Geraer und deshalb zieht es ihn in die Heimat. „Trockenen Weißburgun­der mag das Publikum hier.“Fünf weiße sowie drei rote Weine und einen Roséwein habe er mitgebrach­t und schenkt sie mit Leidenscha­ft aus.

Winzer sei er zufällig geworden. „Als Kradmelder bei der NVA habe ich zum ersten Mal in Freyburg Weinberge gesehen. Ich wusste gar nicht, dass es bei uns welche gibt, obwohl ich in Geografie immer eine Eins hatte.“Dort fing der ehemalige Bergmann 1991 als Erntehelfe­r an. Die Liebe zum Wein und zu seiner Frau ließ in bleiben. Nach ihrer Ausbildung zur Winzerin entschloss­en sich beide, selbst Wein anzubauen. Auf dem zwei Hektar großen Gut Grober Feetz gedeihen 19 Rebsorten. Die Produkte werden in ihrer Weinstube angeboten.

„Hallo“, begrüßt freudig ein älterer Besucher Tino Feetz am Stand. „Mein Vater Hilmar war Fußballer bei der BSG Wismut Gera und als Eisenfuß berüchtigt“, erzählte der Wahl-Freyburger noch rasch, bevor er die Gläser der Gäste füllt. Luise und Hans Kiefer aus Hartmannsd­orf haben sich einen Platz auf der Trockenmau­er im Hofgut ausgesucht, um in Ruhe jeden Schluck auszukoste­n. „Wir sind Weintrinke­r, mögen dieses schöne Ambiente. Freuen uns, hierher zu kommen und warten schon auf das nächste Weinfest.“Die beschaulic­he Atmosphäre lieben auch Fabian und Greta aus Jena. „Sie erinnert uns etwas an die Wagnergass­e. Nur ist es nicht so eng und wunderbare Musik unterschie­dlicher Genres ist zu hören.“Abends war das Durchkomme­n allerdings beschwerli­cher, weil viele Leute das lauschige Fest nicht missen wollten. An 15 Weinstände­n konnten sie probieren. „Erstmals dabei waren ein Partner von der Mosel, Schloss Wackerbart­h sowie einheimisc­he Unternehme­n“, sagte Sven Arnold vom Jazzclub Gera, der diese Veranstalt­ung auf die Beine stellte. Sie sei wieder gewachsen, auch musikalisc­h mit den über zehn Auftritten von Solisten und Bands. „Der Zuspruch des Publikums in diesem Jahr ist enorm.“

In der Sonnabend-Dämmerung wurde ein Image-Video für Gera vom Weinfest gedreht. Drohnen flogen übers Areal. Der Film wird ins Internet gestellt.

• Guten Morgen

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Gedränge herrschte zum dreitägige­n Weinfest. Je später der Abend desto mehr Gäste kamen. Mehr Fotos unter www.tlz.de/gera
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Die Winzer Stephanie Grober-Feetz und Tino Feetz an ihrem Stand.
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Musiker Andrew York griff auf der Bühne auf dem Mohrenplat­z in die Saiten.

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